Sport

Box-Legende Orsolics: "Ein Kind des Volkes"

Heute Redaktion
Teilen

Eine alte Boxer-Weisheit lautet: They never come back! Hans Orsolics hat sie widerlegt - und alle besiegt: Gegner, private wie berufliche Tiefschläge, finanziellen Absturz, Alkohol, Lungenkrebs. Seine Kämpfe füllten einst die Stadthalle, das Bühnenstück Der Boxer oder die zweite Luft des Hans Orsolics jetzt das Theater. A Wauhnsinn, sagt er.

Seit 19. Februar läuft das Stück von Franzobel im Wiener Kasino. Johannes Krisch spielt den rasanten Aufstieg und den tiefen Fall des Hans Orsolics nach. So gut, dass die Vorstellungen immer ausverkauft sind und eine Verlängerung überlegt wird. „Ich erkenne mich wieder, mit allen Höhen und Tiefen“, sagt Orsolics, der nur bei der Premiere anwesend war.

Sigi Bergmann, Freund und Biograf der Box-Ikone, ist fast immer dabei. „Das Stück berührt mich, ich genieße es jedes Mal“, sagt Bergmann, der weiß, warum das Schauspiel schon Kult ist. „Hans ist ein Kind des Volkes, er hat immer alles gegeben – die Menschen lieben solche Geschichten.“

Und Hans Orsolics liebt das Leben. Zuletzt hat er den Lungenkrebs k.o. geschlagen. „Ich muss aber auf der Hut sein“, so der 63-Jährige. „Mein Arzt sagt nämlich, dass ich den gefährlichsten Job der Welt habe: Pensionist. Und diesen Job hat bis heute noch niemand überlebt.“

Klaus Pfeiffer