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Boxerin Zeina Nassar (21) steigt mit Hijab in den Ring

Eine 21-Jährige Deutsche kämpft nicht nur gegen ihre Kontrahentinnen, sondern auch gegen das internationale Box-Regelwerk.

Heute Redaktion
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"Es war, als hätte ich zweimal so viel beweisen müssen", erzählt Zeina Nassar der Agentur AFP über die Anfänge ihrer Box-Karriere. "Weil ich nicht nur eine Frau bin, die boxt, sondern auch noch ein Kopftuch trage." Die 21-Jährige zählt heute zu den deutschen Medaillenhoffnungen für Olympia 2020, noch vor wenigen Jahren war aber selbst ein Antreten bei nationalen Kämpfen nicht möglich. Der Grund: Nassar trägt Hijab, seit sie acht Jahre ist. Auch im Ring.

Als sie, durch Videos im Netz interessiert geworden, mit dem Boxen begann, dachte Nassar zunächst gar nicht daran, dass ihr Kopftuch zum Hindernis werden könnte. Vor dem ersten Kampf setzte es dann ein böses Erwachen. Doch die gläubige Muslima gab nicht auf und stand für ihre Rechte ein. Gemeinsam mit ihren Trainern setzte sie durch, dass der deutsche Boxverband seine Kleiderordnung für Frauen anpasste und das Kopftuch im Ring erlaubte.

Anfang des Jahres folgte dann ein noch größerer Erfolg für die deutsche Meisterin im Federgewicht: Auch der internationale Box-Verband AIBA passte, auf Antrag aus Deutschland, seine Regeln an und ebnete Nassar damit den Weg zu den Olympischen Sommerspielen.

Kämpferin für Religionsfreiheit

Abseits des Rings begeistert Nassar mehr als 80.000 Fans auf Instagram. Sie ist längst zum Star aufgestiegen, tritt im Fernsehen auf, trifft internationale Sportler wie Basketballer LeBron James. Ihr Engagement für den Sport verknüpft die 21-Jährige stets mit dem Kampf für Religionsfreiheit und Frauenrechte. Welche Botschaft sie ihren Fans ans Herz legt, siehst du im Video oben!