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Boyd-Kopftor bringt Rapid ersehnten Derby-Sieg

Heute Redaktion
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Rapid hat dank Terrence Boyd den Derby-Fluch gegen die Austria abgelegt. Der US-Teamstürmer erzielte am Sonntag in der Fußball-Bundesliga in der 88. Minute den Siegestreffer zum 1:0-Sieg der Hütteldorfer gegen die Wiener Austria.

Für Rapid war es der erste Erfolg im Lokalduell nach zehn sieglosen Spielen. Der bis dahin letzte Erfolg datierte vom 13. März 2011, als ebenfalls in der Generali-Arena ein 1:0-Sieg gelungen war. Während Rapid damit seinen Negativlauf im Derby beendete, wartet die Austria nun schon seit über zwei Monaten auf einen Heimsieg.

Rapid mit mehr Spielanteilen

Alles sah im 307. Wiener Derby bereits nach einer Punkteteilung aus, als Boyd zuschlug. Der US-Stürmer, der davor kaum zur Geltung gekommen war, verwertete eine Flanke von Schrammel per Kopf. Es war der Lohn für eine Feldüberlegenheit der Gäste, allerdings hatte die Austria bis zur Schlussphase die besseren Chancen. Hosiner (21.) und Kienast (68.) trafen nur die Querlatte.

Beiden Teams fehlte die Präzision

Austria-Trainer Nenad Bjelica schickte seine Elf mit einer Systemänderung aufs Feld und ließ in einem 4-4-2 Hosiner und Kienast stürmen. Doch das Spiel nahm Rapid in die Hand. Obwohl die Hütteldorfer nach den Europacup-Einsätzen während der Woche zwei Tage weniger Regenerationszeit hatten, wirkten sie frischer - und entschlossen, ihre schwarze Derby-Serie zu beenden. Das Rapid-Spiel lief allerdings nur bis 20 m vor dem Tor gut. Für wirklich gefährliche Situationen im Strafraum fehlte oft die Präzision.

Hosiner an die Latte

Von der Austria war 20 Minuten lang nichts zu sehen, sie kam erst in der 21. Minute erstmals in Strafraumnähe, und hatte gleich die größte Chance der ersten Halbzeit. Hosiner traf aber nur die Latte. Viel lief bei der Austria auch danach nicht zusammen. Die Violetten hatten aber noch einmal Pech, als Schiedsrichter Grobelnik nach einem Jun-Schuss ein Handspiel von Trimmel im Strafraum nicht sah (40.).

Auch Kienast trifft Aluminium

Auch nach der Pause änderte sich wenig am Bild. Rapid war meist feldüberlegen, tat sich aber schwer, sich gut in Position zu bringen. Schüsse von Sabitzer (56.) und Hofmann (71.) wurden zu einer sicheren Beute von Austria-Torhüter Lindner. Und bei einigen der wenigen Offensivaktionen der Heimischen fehlten neuerlich nur Zentimeter. Nach einer Koch-Flanke kam landete ein Hechtkopfball von Kienast an der Latte (71.).

Boyd verwertet Matchball

In der Schlussphase vergaben Boyd, der sich den Ball nicht stoppen konnte (82.), und Sabitzer (86.) die ersten Matchbälle für Rapid, ehe Boyd das Kopfball-Duell gegen Suttner gewann und den dritten verwertete. Wie schon beim 1:1 am Donnerstag in der Europa League gegen Genk brachte Schrammel die entscheidende Flanke in die Mitte.

Barisic: "Glücklicher Sieg, aber trotzdem verdient"

"Im Horr-Stadion zu gewinnen, ist nicht so leicht. Dieser Sieg tut so richtig gut. Ich möchte diesen Sieg unseren Fans und unserem Präsidenten widmen. Natürlich war der Sieg glücklich, aber trotzdem verdient.", war Rapid-Coach Barisic erleichtert. Rapid-Kapitän Steffen Hofmann schlug ähnliche Töne an: "Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, haben das Spiel kontrolliert, haben aber in der einen oder anderen Situation sicher auch Glück gehabt."

Bjelica: "Das war nicht die Austria, die ich mir wünsche."

Austria-Coach Bejlica war enttäuscht: "Es war ein verdienter Sieg von Rapid, weil sie ein Tor mehr geschossen haben. Das war aber nicht die Austria, die ich mir wünsche. Wir sind in einer Phase , wo wir uns sehr schwertun, Fußball zu spielen." Ein frustierter Philipp Hosiner: "Wir haben alles probiert, mit dem Lattentreffen von Roman Kienast und mir sehr viel Pech gehabt. Wenn die Sachen so gegen dich laufen, kriegst du dann auch noch so spät das 0:1. Es fehlt das Selbstvertrauen, wir haben schon länger nicht gewonnen."

 

FK Austria Wien - SK Rapid Wien 0:1 (0:0).

Generali Arena, 11.500 (ausverkauft), SR Grobelnik.

Tor: 0:1 (88.) Boyd

Austria: Lindner - Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Royer (63. Spiridonovic), Holland, Mader, Jun (56. Simkovic) - Hosiner (82. Okotie), Kienast

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Behrendt, Boskovic (90. Pichler) - S. Hofmann (85. Wydra), Schaub (67. Starkl), Sabitzer - Boyd

Gelbe Karten: Rogulj bzw. Boyd, Sabitzer

Den Liveticker zum Nachlesen auf Seite 2: