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Brasilien pfeift auf G7: Amazonas-Hilfe abgelehnt

Die brasilianische Regierung lehnt die von den G7-Staaten zugesagten 18 Millionen € im Kampf gegen die Waldbrände in der Amazonasregion ab.

Heute Redaktion
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Das Geld solle vielmehr dazu verwendet werden, die Wälder in Europa wieder aufzuforsten, sagte der Kabinettschef von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro, Onyx Lorenzoni am Montag dem Nachrichtenportal "G1". Außerdem rief er Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf, sich lieber um die Probleme bei sich "zu Hause" und in den französischen "Kolonien" zu kümmern.

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Brasiliens Präsident hatte sich schon früher darüber mokiert, dass sich die G7 in die inneren Angelegenheiten Brasiliens einmischen. "Wir können nicht hinnehmen, dass Präsident Macron unangebrachte Angriffe auf das Amazonasgebiet fährt und seine Absichten hinter einer "Allianz" der G7-Staaten zur "Rettung" des Amazonasgebiets versteckt, als ob wir eine Kolonie oder Niemandsland wären", twitterte Bolsonaro am Montagnachmittag.

In Brasilien wüten die schlimmsten Waldbrände seit Jahren. Mehr als drei Wochen schon stehen dort Hunderte Quadratkilometer in Flammen – mit potenziell enormen Folgen für das Weltklima, denn der brasilianische Regenwald gilt als "grüne Lunge" des Planeten. Gesamt wurden 79.000 Brände registriert, betroffen waren vor allem Naturschutzgebiete, Flächen von Privatpersonen und Ländereien der indigenen Bevölkerung.

Brasiliens Präsident giftet gegen Macron

Macron bezeichnete daher das Amazonasgebiet als "Gemeingut" und beschwor immer wieder die Verantwortung der G7 für die Region. "Der Respekt vor der Souveränität eines Landes ist das Mindeste, was man in einer zivilisierten Welt erwarten kann", schrieb Bolsonaro weiter.

Medienberichten zufolge sollen die Brände gelegt worden sein. Die Polizei ermittelt derzeit im Amazonasgebiet gegen die Organisation "Tag des Feuers". (jd)