Bresnik über Thiem-Aus: "Fehler sind unerklärbar"

2:0-Satzführung, zwei Matchbälle. Trotzdem verliert Dominic Thiem im Achtelfinale der US Open gegen Juan Martin del Potro 6:1, 6:2, 1:6, 6:7, 4:6. Besonders bitter: Der Argentinier kämpfte nicht nur gegen Thiem, sondern auch mit der Gesundheit, dachte sogar an eine Aufgabe. Statt dem Sprung auf Platz fünf der Tennis-Weltrangliste muss Thiem zugeben: "Es rundet die verhaute US-Tournee ab." Nachsatz: "Irgendwie fühle ich gerade, dass irgendwas nicht gepasst hat, die ganze Zeit. Das muss ich analysieren und dann irgendwas verändern."

Bresnik rechnet ab



Coach Günter Bresnik meint auch, dass etwas nicht stimmt. Er liefert eine knallharte Analyse: "Was er im dritten Satz gemacht, ist mir gänzlich unverständlich, da hat er das Spiel komplett aus der Hand gegeben. Jemanden wieder so ins Spiel bringen, da kann man nicht einmal jugendlicher Leichtsinn sagen. Ich weiß nicht, was in seinem Schädel da vorgeht." Zwar sei das Tennis grundsätzlich in Ordnung gewesen, aber: "Bei 5:2 denkst du dir, jetzt ist angerichtet und er hat ihn wieder ausgelassen. Da waren so viele Undiszipliniertheiten dabei in dem Spiel, das ist unglaublich."

Durchwachsene Bilanz



Wie geht es für Thiem jetzt weiter? Von 15. bis 17. September steht der Davis-Cup-Einsatz in Österreich auf dem Programm. "Jetzt habe ich nicht grad wirklich große Freude, wenn ich an das nächste Turniere denke", gibt Thiem zu. "Ich werde sicher ein paar Tage brauchen, bis ich das vergessen habe." Auch Bresnik glaubt: "Jetzt ist er einmal komplett erledigt." Die positive Seite der Bilanz: "Es geht aufwärts. Ich habe auch mehr Punkte als letztes Jahr um diese Zeit", weiß Thiem. Und von Roger Federer, der mit einem 6:4, 6:2, 7:5 gegen Philipp Kohlschreiber ins Viertelfinale einzog, gab es ein indirektes Lob: "Toll, Del Potro wieder auf dem Niveau zu sehen und dass er einen der besten Spieler der Welt wie Dominic Thiem schlagen kann." (gr)