"Geschichte gestohlen"

Brisante Mozartkugel-Enthüllung – das ändert alles

Neue Belege sollen zeigen: Die Mozartkugel hat womöglich jemand anderes erfunden. Jetzt könnte es abermals zu langen Rechtsstreits kommen.
Newsdesk Heute
03.09.2025, 09:09
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Im Supermarkt oder bei Touristen waren es in der Regel die industriell gefertigten Mozartkugeln von Mirabell, die den Goldstandard darstellten. Echte Salzburger wussten aber, dass es die originalen Pralinen nur in blau-silberner Verpackung bei den Geschäften der Konditorei Fürst in der Altstadt gibt – vermeintlich.

"Geschichte gestohlen"

Denn Historiker Gerhard Ammerer will nun neue Belege gefunden haben, dass es Mozartkugeln schon deutlich vor der "Erfindung" durch Paul Fürst im Jahr 1890 gegeben haben soll, berichten die "Salzburger Nachrichten". Er ist auf ein Zeitungsinserat aus dem Jahre 1981 gestoßen, das bereits die handgefertigte Salzburger Spezialität "Mozartkugeln" vom Konditor Baumann bewirbt.

Baumanns Betrieb ist (nach mehreren Besitzerwechseln) der Vorgänger der heutigen Confiserie Holzermayr, die nur wenige Meter von der Konditorei Fürst entfernt sitzt. Sie reklamiert die Erfindung nun für sich und hat bereits entsprechende Plakate aufgehängt. "Man hat uns ein Stück Geschichte gestohlen. Wir wollen das richtigstellen" sagt Inhaber Alexander Truschner, Urenkel von Josef Holzermayr den "SN".

Langer Familienstreit

Schon in den 1970ern tobte ein Streit zwischen den Familien. Wegen fehlender Beweise gaben die Holzermayrs damals nach und entfernten den Zusatz "Original" von ihrer Mozartkugel.

Martin Fürst reagiert gelassen und mit einer weiteren Spitze gegen die Konkurrenz: "Viele haben im 19. Jahrhundert Mozartkugeln hergestellt, so auch Baumann, der zufällig dort gearbeitet hat, wo jetzt die Confiserie Holzermayr ihre Ware verkauft." Die Vorwürfe seien haltlos.

Beide Seiten stellten bereits rechtliche Konsequenzen in den Raum. Diese könnten in weiterer Folge bis zu den Höchstgerichten gehen – auch das wäre bei weitem keine Premiere.

{title && {title} } red, {title && {title} } 03.09.2025, 09:09
Jetzt E-Paper lesen