Sport

Ironman-Sieg nur acht Monate nach Genickbruch

Nach einem Genickbruch kommt Tim Don knapp mit dem Leben davon. Nur acht Monate später gewinnt er einen Triathlon – dank eines Heiligenscheins.

Heute Redaktion
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Die Geschichte von Tim Don klingt fast wie aus einem Film. Vor weniger als einem Jahr brach sich der Triathlet bei einem tragischen Unfall das Genick. Nur acht Monate später lief er wieder bei einem Iron Man (70.3 km) - und gewann diesen prompt.

Ein Wunder

Dass Don überhaupt noch laufen kann, grenzt dabei schon an ein Wunder. Im Oktober 2017 befand sich der 40-Jährige zum Training vor einem Ironman auf Hawaii. Auf dem Fahrrad wurde er von einem Transporter erfasst und brach sich beim Sturz das Genick. Die Ärzte sind sich sicher: Tim hatte Glück, dass er nicht gestorben ist.

Für viele wäre ein solcher Schicksalsschlag ein Zeichen zum Aufhören gewesen. Doch Don denkt nicht ans Aufgeben. "Sport ist mein Leben", sagte er: "Ich kenne keine andere Art zu leben."

Der Heiligenschein

Die Ärzte verpassen Don einen sogenannten Heiligenschein. Dabei werden vier Titanschrauben an der Schädeldecke befestigt und mit einem Gestell der Kopf fixiert. Optisch erinnert er mehr an ein mittelalterliches Folterinstrument.

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Was folgt, ist eine lange Leidenszeit. Von Schmerzen geplagt, kann Don kaum schlafen, die ersten Wochen keine zwei Stunden am Stück. Wochenlang kann er sich nur wenig bewegen, muss oft nur tatenlos daheim sitzen. "Ohne meine Frau und ohne unsere Kinder hätte ich das nicht geschafft", erinnert er sich zurück.

Harter Kampf zurück

Für den passionierten Sportler kaum auszuhalten. Noch mit dem Heiligenschein am Kopf beginnt der Brite wieder mit dem Training. Schritt für Schritt kämpft er sich zurück. Anfang des Jahres kann er den Heiligenschein endlich abnehmen.

Bereits im April geht Don beim Boston Marathon an den Start. Mit einer Zeit von 2:49:42 Stunden läuft er auf den 543. Platz. Hinsichtlich der Umstände ein sensationelles Ergebnis. "Es sagte mir, dass all die verrückten Trainingssessions es wert sind. Und es gab mir Selbstvertrauen, dass ich es endgültig zurückschaffen werde", sagte Don sichtlich erfreut.

Nun möchte er sich Ende Juli für den Iron Man auf Hawaii qualifizieren. Ausgerechnet dort, wo er letztes Jahr fast ums leben gekommen war. (heute.at)