Niederösterreich

Brrr! Wiener flüchten in warme Hallenbäder nach NÖ

Seit Beginn der Energiekrise heißt es für Schwimmer aus Wien Zähne zusammenbeißen. Immer mehr weichen deshalb in die Bäder nach NÖ aus.

Isabella Nittner
Das Wellenbecken im Klosterneuburger Happyland ist auf 32 Grad beheizt, die Lufttemperatur liegt bei 31 Grad.
Das Wellenbecken im Klosterneuburger Happyland ist auf 32 Grad beheizt, die Lufttemperatur liegt bei 31 Grad.
Freizeitzentrum Happyland

Die Wassertemperatur in Wiens Hallenbädern ist nichts für Warmduscher! Um die Stromkosten zu senken, planscht man seit Beginn der Hallenbad-Saison nur mehr bei 27 Grad.

Wärme in NÖ

Dass das vielen zu kalt ist, zeigt sich in den Freizeitzentren mit Indoor-Schwimmmöglichkeiten im Wiener Umland. Viele Bad-Manager entschieden sich gegen eine Senkung der Wassertemperatur, um auch Kurse wie das beliebte Babyschwimmen ermöglichen zu können.

Und das gefällt nicht nur den Niederösterreichern! Immer mehr Wiener weichen nun nach NÖ aus, um sich im Wasser sportlich zu betätigen oder Physiotherapien zu machen sowie an Kursen teilzunehmen.

"Die Beckentemperatur auf 31 Grad aufzuheizen, ist derzeit nicht vertretbar. Ein Angebot in Form einer adäquaten, leistbaren Aufzahlung ist nicht möglich."

Einer davon ist Michael K. (39, Name geändert) aus Wien. Er wurde vor einigen Wochen an der Schulter operiert. "Ich habe von meinem Arzt angeordnet bekommen, eigene Übungen unter Wasser durchzuführen, um die Schulter sanft zu mobilisieren. Ich kann aktuell weder schwimmen oder mich sonst viel bewegen, und habe daher nach einem geeigneten Bad mit warmer Wassertemperatur gesucht", erzählt der 39-jährige Floridsdorfer im "Heute"-Gespräch.

In der Bundeshauptstadt sei er aber nicht fündig geworden, Warmbadetage gibt es dort nämlich keine mehr. "Im Sinne eines nachhaltigen und energieschonenden Badebetriebes finden bis auf Weiteres keine Warmbadetage statt. Die Beckentemperatur auf 31 Grad aufzuheizen, ist derzeit nicht vertretbar. Ein Angebot in Form einer adäquaten, leistbaren Aufzahlung ist nicht möglich", heißt es diesbezüglich auf der Website der Stadt Wien.

"Für aktive Schwimmer ist das sicher kein Problem, für mich aktuell aber schon."

"Für aktive Schwimmer ist das sicher kein Problem, für mich aktuell aber schon", so der Angestellte. Einzige Möglichkeit sei die Therme Wien gewesen, bei 26,50 Euro für ein Drei-Stunden-Ticket oder eine Tageskarte um 35,50 Euro und das drei Mal wöchentlich für die Therapie sei der Wellness-Tempel mit Becken-Temperaturen von bis zu 36 Grad aber keine Option gewesen, berichtet K.

Deshalb pendelt er jetzt von Wien-Floridsdorf nach Klosterneuburg ins Happyland (Wassertemperatur 32 Grad) oder ins Stadtbad Mödling (hier ist sogar das Sportbecken auf adäquate 28 Grad beheizt). "Eine Wohltat für meine Schulter", so der Wiener, der für die Fahrt die S-Bahn nimmt.

Preise in NÖ okay

Auch preislich gibt's laut dem Angestellten nichts zu meckern: Eine Abendkarte gibt's in Klosterneuburg um 6,10 Euro, in Mödling kostet die Drei-Stunden-Karte fünf Euro. "Ich freue mich wirklich, dass ich hier zwei preiswerte und gute Möglichkeiten gefunden habe", sagt er.

Dass er nicht der einzige Wiener ist, der das Weite bzw. Warme sucht, wurde ihm auch schon vor Ort mitgeteilt. Im Happyland meinte das Personal, als er von den Gründen seines Besuchs erzählte: "'Da sind Sie nicht der einzige."

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