Kurz nach 3 Uhr Früh riss ein gewaltiger Knall die Bewohner von Hofkirchen im Traunkreis (Bezirk Linz-Land, rund 2.000 Einwohner) aus dem Schlaf. Im Ortszentrum rückte sofort die Freiwillige Feuerwehr an – doch anstatt eines Feuers fanden die Helfer einen völlig zerstörten Bankomaten und ein schwer beschädigtes Foyer der örtlichen Bank.
Wie viel Geld die Täter erbeuteten, war zunächst unklar. Die Polizei leitete sofort eine großangelegte Alarmfahndung ein – mit Erfolg. "Es hat bereits einige Festnahmen gegeben", bestätigte ein Sprecher am Nachmittag gegenüber Heute. Mehr Details wollte die Polizei vorerst nicht nennen. "Der Einsatz läuft noch", hieß es einsilbig.
Bankomat-Sprengungen häufen sich in Oberösterreich seit Monaten. Erst im Sommer kam es zu mehreren Fällen, die ebenfalls ganze Ortskerne in Schrecken versetzten.
In den vergangenen Wochen gab es immer wieder ähnliche Attacken auf Bankomaten in Oberösterreich und Niederösterreich. Experten vermuteten schon länger, dass hinter den Taten eine international agierende Bande steckt, die hochprofessionell und äußerst brutal vorgeht.
Laut Ermittlern handelt es sich offenbar um eine niederländische Gruppierung mit marokkanischen Wurzeln, die in mehreren europäischen Ländern aktiv ist. Schon seit Jahren sind diese Täter für ihre spektakulären Bankomat-Sprengungen bekannt – jetzt dürften sie auch in Österreich zugeschlagen haben.