Oberösterreich

Brutale Bluttat – Bursch (19) schaut zu Boden, schweigt

Prozess-Start in Linz: Ein 19-Jähriger steht vor Gericht. Er soll im Winter seine Freundin brutal mit einer Schneestange getötet haben.

Johannes Rausch
Der Angeklagte am Donnerstag in Linz vor dem Landesgericht.
Der Angeklagte am Donnerstag in Linz vor dem Landesgericht.
"Heute"

Um 9.26 Uhr geht die Tür des Saal 61 im Linzer Landesgericht auf, mehrere Beamte bringen einen jungen Mann in den Saal. Der Bursch (19) hat kurz geschorenes Haar, ein schwarzes Polo-Shirt, dunkle Hose und Sportschuhe an. Er wirkt gefasst, ruhig. Der Rummel um ihn (es gibt riesigen Medienandrang) scheint ihn kalt zu lassen, ebenso die Hitze im Saal. Fast schüchtern schaut er meist zu Boden, schweigt. 

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft wiegen schwer. Laut Anklage soll der 19-Jährige am 12. Februar seine damalige Freundin in einem Waldstück brutal getötet haben. Ein Wanderer fand in der Früh die blutüberströmte Leiche, schlug Alarm. 

Rasch war klar (auch aufgrund der schweren Kopfverletzungen), dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. Wenig später meldete sich dann ein Anrufer bei der Polizei und erklärte, dass sein Bruder gestanden habe: "Ich habe sie erschlagen." Die Cobra rückte aus, nahm den damals 18-Jährigen bei einer Tankstelle in Mauthausen im Bezirk Perg fest.

Massive Gewalt

Laut Obduktionsergebnis starb die 19-Jährige durch "massive Gewalteinwirkung gegen den Kopf". Sie erlitt gleich mehrere Schläge und Stiche mit zwei Schneestangen und zusätzlich Tritte.

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    Der 18-jährige Tatverdächtige wird derzeit von LKA-Beamten einvernommen.
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    fotokerschi.at

    Später stellte sich heraus, dass die beiden zuvor in einem Casino in Tschechien gewesen sein sollen. Der Bursch hatte dort Einiges verspielt. Auf dem Nachhauseweg entbrannte zwischen ihm – es gilt die Unschuldsvermutung – und dem Opfer ein heftiger Streit: Es ging um Geld. Rasend vor Wut soll er dann die Bluttat begangen haben.

    Im Ermittlungsverfahren zeigte sich der Angeklagte geständig. Da es sich bei ihm um einen jungen Erwachsenen handelt, drohen ihm 10 bis 20 Jahre Freiheitsstrafe. Die Staatsanwaltschaft hat die strafrechtliche Unterbringung in einem forensisch therapeutischen Zentrum beantragt. "Der Angeklagte wollte, dass sie stirbt", so der Staatsanwalt am Donnerstag beim Prozess. 

    Der Angeklagte bewegte sich dann beinahe gar nicht, saß wie erstarrt vor dem Richter. Dann las er nervös eine selbst verfasste Erklärung vor: "Ich bekenne mich schuldig. Es gibt keine Entschuldigung für mein Handeln". Er habe eine Spielsucht entwickelt, sei enttäuscht über den bisherigen Verlauf seines Lebens. 

    Für den jungen Mann, der zuletzt beim AMS gemeldet war, gilt die Unschuldsvermutung.

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