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Bullen-Dodel gehen gegen Düdelingen unter

Heute Redaktion
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Red Bull Salzburg ist mit Pauken und Trompeten aus der Champions League-Qualifikation geflogen. Gegen F91 Düdelingen aus Luxenburg siegt man nach dem 0:1 im Hinspiel auch im Rückspiel in Salzburg zwar 4:3, kann das historische Aus aber nicht mehr verhindern.

Red Bull Salzburg ist mit Pauken und Trompeten aus der Champions League-Qualifikation geflogen. Gegen F91 Düdelingen aus Luxenburg siegte man nach dem im Rückspiel in Salzburg zwar 4:3, kann das historische Aus aber nicht mehr verhindern.

Österreichs Meister und Double-Gewinner hat das Ziel Champions League-Gruppenphase nach einer peinlichen Vorstellung damit ganz klar verpasst.

Selbst gegen zehn Luxenburger Halb-Profis (Benzouien sieht in der 74. Minute Gelb-Rot) gelang in der Schlussphase das fünfte Tor nicht mehr, welches doch noch für den Aufstieg in die dritte Quali-Runde gereicht hätte. Düdelingen erreichte mit dem Gesamtscore von 4:4 dank der Auswärtstorregel sensationell die nächste Runde.

Eine der schlimmsten Pleiten

Eine der schlimmsten Niederlagen der österreichischen Europacup-Geschichte ist traurige Realität. Der Traum von Salzburg, erstmals unter dem Red Bull-Banner in die Gruppenphase einzuziehen, endete in einem Fiasko.

Zur Pause führte Salzburg noch dank Treffern von Jakob Jantscher (28.) und Martin Hinteregger (37.) nach Rückstand (Steinmetz/26.) mit 2:1, geriet nach 57 Minuten aber neuerlich mit 2:3 ins Hintertreffen. Ein Foulelfmeter von Cristiano (81.) und ein Tor von Gonzalo Zarate (82.) zum 4:3 ließ die Bullen in der Schlussphase noch einmal kurz Hoffnung schöpfen - vergeblich.

Ein Dolchstoß für die Fünfjahreswertung

Bitter ist das Salzburger Aus auch für die österreichischen Ambitionen, in der UEFA-Fünfjahreswertung den fünften Startplatz ab der kommenden Saison zu verteidigen. Noch ist freilich das Trio Rapid, Ried, Admira in der Europa League vertreten.

Im Vergleich zum Hinspiel nahm Neo-Trainer Roger Schmidt mehrere Veränderungen vor, seine Elf glich jener vom 2:0-Sieg bei Sturm Graz am letzten Samstag. Als Solospitze durfte allerdings wieder Stefan Maierhofer ran, weil sich der Doppeltorschütze gegen Sturm, Jonathan Soriano, im Hinspiel mit einer Schwalbe Gelb-Rot eingehandelt hatte. Stefan Ilsanker rückte für Franz Schiemer (Kopfblessur) aus dem defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung. Seinen Platz nahm Christoph Leitgeb ein.

Das Konzept der Salzburger, die freilich nicht nur gegen Außenseiter mit viel Pressing und offensiver Ausrichtung spielen wollen, war von Beginn an klar ersichtlich, aber kaum von sehenswerten Angriffen gekrönt. So kamen die geforderten steilen Pässe in die Spitze nur selten, auch Flanken auf Maierhofer waren die Ausnahme. Einzig ein elferwürdiges Foul von Düdelingen-Goalie Joubert an Maierhofer sorgte zu Beginn für Aufregung.

Das 0:1 - der Anfang vom Ende

Vielmehr nützten die Gäste die sich bietendenden Räume für mehrere gefährliche Konter und gingen in der 26. Minute durch Steinmetz sogar in Front - Mendes hatte mit einem schweren Abspielfehler völlig unbedrängt an der Mittellinie großen Anteil am Fehlstart.

Salzburg fand dank Fortuna die perfekte Antwort: Zwei Minuten später brachte Mendes mit Hilfe eines Luxemburger Verteidigers den Ball am Sechzehner zu Jantscher, der trocken zum Ausgleich ins lange Eck einschoss. Und wieder neun Minuten darauf war Hinteregger zur Stelle: Ein Jantscher-Eckball fiel ihm auf den angelegten Arm und in der Folge ins Tor der Gegner, die vergeblich auf Handspiel reklamierten.

Kurz vor der Pause offenbarte dann Maierhofer technische Schwächen, verstolperte nach einer guten Aktion Jouberts gegen Jantscher den Ball nur wenige Meter vor dem Tor kläglich. Für ihn kam zur Pause Cristiano, und der erlebte den nächsten Schock gleich hautnah: Wieder leisteten sich die Salzburger einen Fehler im Mittelfeld, Joachim ließ auf der rechten Seite drei Gegenspieler gekonnt aussteigen und machte das 2:2 (48.).

Gelb-Rot und ein Elfer am Ende

Ein neuerlicher Steinmetz-Treffer brachte das endgültige k.o. Der Doppeltorschütze ließ erst Mendes stehen und setzte mit einem nicht besonders scharfen, aber präzisen Flachschuss Salzburgs Goalie Alexander Walke schachmatt.

Drei Tore benötigte Salzburg zu diesem Zeitpunkt, um den Aufstieg doch noch zu schaffen. Lange Zeit schienen die apathisch wirkenden Gastgeber aber nicht in der Lage, das Spiel noch zu drehen - auch nachdem Benzouien in der 74. Minute mit Gelb-Rot vom Platz musste. Dank eines Foulelfmeters von Cristiano (81.) und eines Tors von Gonzalo Zarate (82.) zum 4:3 schöpfte man in der Schlussphase noch einmal kurz Hoffnung. Auch fünf Minuten Nachspielzeit und ein Sturmlauf konnten am Salzburger Drama aber nichts mehr ändern.