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Bullen im Salzburg-Derby gegen Grödig siegreich

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Red Bull Salzburg hat sich nach dem Aus in der Europa League gegen Villarreal in der Bundesliga gegen den SV Grödig entschädigt. Die Salzburger setzten sich am Sonntag zum Abschluss der 22. Runde in einem einseitigen Spiel gegen den Lokalrivalen trotz mäßiger Chancenauswertung mit 3:1 (1:1) durch.

Red Bull Salzburg hat sich nach dem Aus in der gegen Villarreal in der Bundesliga gegen den SV Grödig entschädigt. Die Salzburger setzten sich am Sonntag zum Abschluss der 22. Runde in einem einseitigen Spiel gegen den Lokalrivalen trotz mäßiger Chancenauswertung mit 3:1 (1:1) durch.

Die Tore vor 6.980 Zuschauern in Wals-Siezenheim erzielten Marcel Sabitzer (1., 78.) und Naby Keita (59.) bzw. Tomi (40.). Salzburg führt die Tabelle weiter neun Punkte vor den ersten Verfolgern Rapid und Altach an. Die Grödiger liegen bei zwei Spielen weniger nur noch fünf Zähler vor Schlusslicht Wr. Neustadt auf Rang acht. Nach der Absage zweier Heimspiele war das Derby ihr erster Frühjahrsauftritt.

Bei Salzburg kam statt dem im Sommer abwandernden Andre Ramalho in der Innenverteidigung wie erwartet Youngster Duje Caleta-Car zum Zug. Neben Mittelfeldmotor Christoph Leitgeb (Knie) fehlte auch Millionenmann Massimo Bruno (Achillessehnenprobleme) verletzt. ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro ersetzte auf dem rechten Flügel den neuen Japaner Takumi Minamino.

Blitztor von Sabitzer

Mehr Gefahr ging aber auf der anderen Seite von Sabitzer aus. Der 20-Jährige traf bereits nach 28 Sekunden vom Fünfereck zum 1:0. Es war nicht nur das zweitschnellste Tor der Bundesliga-Saison, sondern auch das schnellste der Bullen seit Juli 2007. Damals hatte Patrick Jezek bei einem 4:1 gegen Altach nach nur zehn Sekunden für das schnellste Tor der Bundesliga-Geschichte gesorgt.

Salzburg war danach die klar überlegene Mannschaft. Grödig-Torhüter Cican Stankovic, der nach seiner Blinddarm-Operation rechtzeitig fit geworden war, hielt sein Team aber im Spiel. Der 22-Jährige machte erst eine Großchance von Marco Djuricin aus kurzer Distanz zunichte (8.), dann lenkte er dessen Schuss an die Latte (24.). Auch einen Kopfball von Jonatan Soriano nach Sabitzer-Flanke entschärfte Stankovic mit einer sehenswerten Fußabwehr (32.). Einen Schuss des Salzburg-Kapitäns aus guter Position hatte zuvor auch schon Robert Strobl abgeblockt (17.).

Tomi gleicht aus

Die fahrlässige Chancenverwertung rächte sich beim ersten Grödig-Torschuss. Caleta-Car, der schon zuletzt beim 2:2 in Ried gepatzt hatte, rutschte nach einem langen Klärungsversuch von Matthias Maak als letzter Mann aus. Tomi, der den zu RB Leipzig abgewanderten Yordy Reyna als Grödiger Solospitze ersetzte, war auf und davon und erzielte völlig entgegen dem Spielverlauf den Ausgleich.

Nach Seitenwechsel traute sich auch der Außenseiter mehr zu. Das Spiel war weniger einseitig, Salzburg dafür im Abschluss zielgenauer. Mittelfeldspieler Keita, der schon vergangene Woche in Ried getroffen hatte, war wie schon zuvor Sabitzer nach einer Kombination über Andreas Ulmer und Soriano erfolgreich.

Goalie-Patzer bringt Entscheidung

Für die Entscheidung sorgte ausgerechnet ein Fehler von Stankovic, der im Sommer nach Salzburg wechselt. Der Grödig-Keeper riskierte bei einem Rückpass von Simon Handle zu viel, Sabitzer luchste ihm den Ball ab und erzielte sein elftes Ligator. Die klaren Torszenen wurden weniger, dafür verloren beide Teams noch je einen Spieler: Salzburg den eingewechselten Peter Ankersen wegen Schiedsrichterkritik mit Rot (81.), Grödig Strobl wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot (85.).

Salzburg ist nach drei Ligaspielen im Frühjahr weiter ungeschlagen. Im siebenten Derby gegen Grödig war es der sechste Sieg. Zu Hause gab es gegen den kleinen Lokalrivalen in vier Spielen vier volle Erfolge - Torverhältnis 21:2. Die Salzburger gastieren am Mittwoch bei der Admira. Die Grödiger empfangen in der Red Bull Arena, ihrem temporären Ausweichquartier, Wr. Neustadt.

Die Stimmen und die technischen Daten auf der nächsten Seite: 

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Dieses Gesicht wollte ich sehen. Man hat von der ersten Minute an klar gesehen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen. Das Einzige vor der Pause war die Chancenverwertung. Da hätte sich die Mannschaft mehr verdient, da hat mir die Entschlossenheit vor dem Tor gefehlt. In der zweiten Hälfte ist es dann ein Arbeitssieg geworden, aber darüber, ob er verdient war, brauchen wir nicht zu sprechen."

Marcel Sabitzer (Salzburg-Doppeltorschütze): "Es war ein hartes Spiel. Dann ist auch noch der Regen dazugekommen. Der tiefe Boden hat es nicht einfacher gemacht für die Kräfte. Es war ein bisschen eine schwere Geburt mit den vergebenen Chancen, aber wir haben gewonnen."

Michael Baur (Grödig-Trainer): "Wir hatten in den ersten Minuten viel zu viel Respekt, die erste halbe Stunde war einfach sehr schlecht. Dann sind wir besser ins Spiel gekommen und haben auch den Ausgleich geschafft. Nach der Pause haben wir in ein paar Aktionen gezeigt, wie es gehen kann. Stankovic hat uns einige Male gerettet, bei seinem Fehler hat er leider die falsche Entscheidung getroffen. Auch ihm müssen wir einen Fehler zugestehen."

Cican Stankovic (Grödig-Torhüter): "Das darf mir einfach nicht passieren. Ich habe einfach die falsche Lösung genommen. Ich hätte den Ball auf die Tribüne hauen müssen, dann wäre nichts passiert. Das Tor geht auf meine Kappe. Ich fühle mich gesundheitlich wieder okay. Körperlich muss ich noch ein bisschen etwas aufholen, aber in den nächsten Wochen wird es sicher noch besser."

Red Bull Salzburg - SV Grödig 3:1 (1:1)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 6.980 Zuschauer, SR Ouschan.

Torfolge: 1:0 ( 1.) Sabitzer, 1:1 (40.) Tomi, 2:1 (59.) Keita,  3:1 (78.) Sabitzer

Salzburg: Gulacsi - Schwegler (46. Ankersen), Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Lazaro (78. Minamino), Ilsanker, Keita, Sabitzer - Djuricin (71. Pires), Soriano

Grödig: C. Stankovic - Potzmann, Cabrera, Strobl, Handle - Brauer, Maak (64. Hart), Martschinko (84. Venuto) - Huspek, Nutz - Tomi (87. Gschweidl)

Rote Karte: Ankersen (81., Kritik)

Gelb-Rote Karte: Strobl (85., wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Ilsanker bzw. Cabrera