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"Keine Gastronomie" – Heer will nicht vegan kochen 

Die Forderung von veganen Soldaten, den Speiseplan beim Bundesheer zu ändern, stößt beim Militär vielen sauer auf. 

Tobias Kurakin
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Die veganen Soldaten argumentieren, dass Veganismus eine Weltanschauung ist.
Die veganen Soldaten argumentieren, dass Veganismus eine Weltanschauung ist.
picturedesk.com

Verstimmungen in der Küche beim Bundesheer. Vegane Soldaten fordern ein entsprechendes Gericht, das auch auf ihre Ernährungsgewohnheiten abgestimmt ist. Beim Militär will man jedoch den Speiseplan anpassen und verweist ein wenig verstimmt darauf, dass man kein "Gastronomieunternehmen" sei.

Nur ein Prozent beim Heer vegan 

Bereits unter einem Tweet von Bundesheersprecher Michael Bauer entflammte eine massive Diskussion darüber, ob das Bundesheer nun vegane Gerichte auftischen soll oder nicht. Der Heeressprecher verwies bei seiner Absage darauf, dass nur etwa ein Prozent der Bundesheerler vegan sei.

Zuvor hatten vegane Soldaten bereits gefordert, ihre Ernährungsgewohnheit als "Weltanschauung" anzuerkennen. Tatsächlich haben die Bediensteten damit recht. Laut Artikel 9 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) gilt Veganismus demnach als Weltanschauung und ist wie Glaubens- und Gewissensfreiheit gewährleistet und geschützt.

Apropos Glaubensfreiheit, diese ist auch beim Bundesheer kulinarisch gesichert. Demnach erhalten jüdische und muslimische Soldaten entsprechende Gerichte ohne Schweinefleisch, die zudem auch den Glaubensvorschriften entsprechend zubereitet werden. 

Das heißt jedoch nicht automatisch, dass eine entsprechende Klage von veganen Soldaten gleich Erfolg haben dürfte. Verfassungsrechtler Peter Bußjäger meint diesbezüglich im Standard: "Es ist wie bei anderen Grundrechten auch. Dass ein Gut schützenswert ist, heißt nicht, dass in den Schutz nicht auch eingegriffen werden kann". Demnach könnte die Verhältnismäßigkeit dafür sorgen, dass eine Klage abblitzt. Denn spätestens im Feldgefecht sei es für das Bundesheer schwierig, veganes Essen bereitzustellen. 

Tendenziell würden nämlich alle Vorräte, die das Bundesheer auch in den Kasernen verkocht, für einen möglichen Kriegseinsatz vorgesehen sein. Von einem Sprecher des Heeres heißt es demnach, man könne nicht, um ständig alle Wünsche in den Kasernen zu befriedigen, auf die kriegsbereite Einsatzorganisation des Heeres verzichten.

Außerhalb Österreichs würden jedoch einige Militärs bereits auf das vegane Angebot setzen. Die Armeen in England oder Israel hätten demnach pflanzliche Rationen in ihren Menü-Plan aufgenommen. Sollte der Verfassungsgerichtshof im Falle einer Klage der Veganer zugunsten dieser entscheiden, könnte dies zudem Wellen schlagen. Dann könnten nämlich auch Krankenhäuser und andere öffentliche Institutionen den Speiseplan ändern müssen. 

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