Der Senat 1 der österreichischen Fußball-Bundesliga hat den ehemaligen Grödig-Profi Dominique Taboga "auf Lebenszeit" gesperrt. Dies gab die Liga Mittwochabend bekannt. Taboga wurden im Manipulationsskandal Verstöße gegen die ÖFB-Rechtspflegeordnung zulasten gelegt. Sein in die Causa ebenfalls involvierter Ex-Mitspieler Thomas Zündel fasste eine Sperre von zwölf Monaten aus.
Verstöße gegen die ÖFB-Rechtspflegeordnung zulasten gelegt. Sein in die Causa ebenfalls involvierter Ex-Mitspieler Thomas Zündel fasste eine Sperre von zwölf Monaten aus.
Die ausgesprochenen Spiel- und Funktionssperren gelten für alle in der ÖFB-Rechtspflegeordnung gelisteten Funktionen (Spieler, Spieloffizieller, Offizieller, Spielervermittler). Beiden Spielern steht gegen diese Entscheidung der Gang vor das Protestkomitee der Fußball-Bundesliga zu.
Verfahren nach U-Haft aufgenommen
Die Liga hatte das Verfahren gegen den 31-Jährigen nach dessen Entlassung nach zweimonatiger U-Haft Ende Jänner wieder aufgenommen. Sein in der Causa um mutmaßliche Spielmanipulation ebenfalls suspendierter Ex-Mitspieler Thomas Zündel fasste eine Sperre von zwölf Monaten aus. Diese gilt rückwirkend ab 19. Dezember 2013. Die gelisteten Verstöße umfassen die Verletzung des Fairplay-Gedankens, Bestechung, unzulässige Sportwetten und das Unterlassen der Meldepflicht.
Taboga hatte der Polizei am 11. November 2013 geschildert, dass er wegen des entgangenen Wettgewinns unter Androhung von Gewalt gegen sich und seine Familie erpresst worden sei. Er habe schließlich "etwas unter 30.000 Euro" an seine Erpresser bezahlt, erklärte er und belastete Ex-Teamspieler Sanel Kuljic (36) sowie den tschetschenischen Konventionsflüchtling Sulim D. (32). Die beiden wurden am 15. November in U-Haft genommen.
Anstiftung zu Spielmanipulation
Taboga wurde zwei Wochen später inhaftiert, nachdem in seinen Schilderungen Ungereimtheiten aufgetaucht waren. Gegen den ehemaligen Grödig-Kapitän wurde wegen Betrugs in Zusammenhang von Spielmanipulation und Wettbetrug ermittelt, weiters wegen Veruntreuung. So soll Taboga 5.000 Euro aus der Mannschaftskasse des SV Grödig entwendet und in die eigene Tasche gesteckt haben.
Wie bekannt wurde, hatte Taboga auch versucht, vier Spieler des Salzburger Vereins in der Saison 2012/13 zur Spielmanipulation anzustiften. Darunter auch Zündel. Der Außenverteidiger lehnte zwar ab, sein Vertrag bei Grödig wurde vom Verein wegen "großen Vertrauensbruch" aber aufgelöst. Auch gegen Kuljic wurde von der Liga ein Verfahren eingeleitet. Dieses ist aktuell aber ausgesetzt, da der ehemalige Stürmer wegen Fluchtgefahr weiter in U-Haft sitzt.