Sport

Experte: Diese fünf Liga-Juwele werden explodieren

"Heute"-Experte Tim Armitage blickt in die Zukunft. Diese fünf Youngsters werden die nächsten großen Bundesliga-Stars.

Heute Redaktion
Teilen
Erling Haaland von Red Bull Salzburg. Er ist einer der fünf kommenden Stars der Liga, geht es nach Experten Tim Armitage.
Erling Haaland von Red Bull Salzburg. Er ist einer der fünf kommenden Stars der Liga, geht es nach Experten Tim Armitage.
Bild: imago sportfotodienst

Sadio Mane stemmt mit Liverpool die Champions-League-Trophäe. Einst schaffte er über Salzburg den Sprung zum Profi und in die Premier League zu Southampton. Joelinton wechselt für 44 Millionen Euro Ablöse zu Newcastle. Bis vergangenen Sommer kickte der Brasilianer für Rapid, blieb vor der Hoffenheim-Rückkehr eher unscheinbar.

Es sind nur zwei von vielen internationalen Stars, die sich ihre ersten Sporen in Österreich verdienten. Doch wer sind die Manes und Joelintons von morgen? Experte Tim Armitage stellt für "Heute" fünf Spieler vor, denen ihr ab Freitag in der neuen Saison ganz genau auf die Schuhe schauen solltet.

Erling Haaland (Salzburg)

Nach den Abgängen von Munas Dabbur und Fredrik Guldbrandsen ist die Zeit von Erling Haaland gekommen. Der norwegische Shootingstar wird als zukünftiger Star gehandelt, seit er bei Bryne und Molde den Durchbruch schaffte.

Salzburg setzte sich letzten August bei der Verpflichtung gegen zahlreiche Top-Klubs durch.

Bei der U20-WM schoss er für Norwegen neun Tore in einem Spiel. Seine Leistungen in der Vorbereitung mit Salzburg lassen Großes vermuten. Mein Tipp: Haaland schießt heuer mindestens 20 Bundesliga-Tore.

Seine größten Stärken: Der Abschluss, sein Positionsspiel. Die größte Schwächen: Mangelnde Erfahrung und er ist nicht der Schnellste – für 1,91 Meter aber auch nicht langsam.

Am Freitagabend gelang Haaland beim 2:0 über Rapid ein Assist. Er stach als ständiger Gefahrenherd heraus. Rapid bekam ihn nie in den Griff. Die Verteidiger prallten am wuchtigen Körper des Norwegers förmlich ab. Trotzdem kann er sich auch auf engem Raum gut bewegen. Er sieht dabei nicht immer elegant aus, findet aber Lösungen, ist dribblingstark, hat ein gutes Auge für den entscheidenden Pass und erinnert mit all diesen Eigenschaften ein wenig an Diego Costa oder Harry Kane.

Romano Schmid (Wolfsberg)



2017 aktivierte Red Bull Salzburg die Ausstiegsklausel von Schmid. Er wechselte von Sturm Graz nach Salzburg. Der 19-Jährige war der erste 2000er-Jahrgang, der in der Liga ein Tor schoss.

Der Salzburg-Wechsel wurde kritisch beäugt und sollte sich nicht besonders auszahlen. Inzwischen steht er bei Werder Bremen unter Vertrag und ist nach Wolfsberg verliehen. Er war schon im Frühjahr beim WAC.

Er ist eine klare Nummer zehn, kann aber auch ganz vorne eingesetzt werden. Der neue WAC-Coach, Gerhard Struber, scheint ihn höher einzustufen als Routinier Christopher Wernitznig.

Mit Michael Liendl, Mario Leitgeb und Marcel Ritzmaier hat er jede Menge Erfahrung um sich herum. Die idealen Voraussetzungen für den Durchbruch.

Patrick Schmidt (Admira)



Der Cousin von Philipp Hosiner debütierte schon 2016 für die Admira. In 62 Spielen brachte er es auf 15 Tore. Er spielte seither aber oft nur die zweite Geige im Sturm oder musste gar auf die Seite ausweichen. Mit dem Abgang von Sasa Kalajdzic ist der Weg frei.

Schmidt ist mit und ohne Ball pfeilschnell. Er macht gute Läufe hinter die Abwehr, schüttelt Verteidiger ab, hat starkes Timing.

Er könnte die größte Hoffnung der Admira auf den weiteren Klassenerhalt werden. Voriges Jahr hat er mit acht Toren in 27 Einsätzen schon angeklopft. Diese Ausbeute wird er heuer verdoppeln.

Ousmane Diakite (Altach)



Diakite ist der jüngste in einer langen Reihe afrikanischer Talente, die Salzburg verpflichtet und anschließen an andere Bundesligisten verliehen hat, um Erfahrung zu sammeln.

Der 19-Jährige spielt im Mittelfeld-Zentrum. Er ist U20-Teamspieler in Mali und diese Saison an Altach verliehen. Dort spielt er mit Mergim Berisha, einem weiteren Bullen-Leihspieler, zusammen.

Obwohl er voriges Jahr Teil einer wackeligen Liefering-Mannschaft war, hat er in Altach schon sein großes Talent unter Beweis stellen können. In der Vorbereitung machte er den Fans mit herausragenden Leistungen Lust auf mehr. Auch im Cup glänzte er gegen Kufstein.

Setzt er seine Entwicklung ähnlich rasant fort, könnte Altach erneut das Oberlin-Schicksal ereilen. Er zerschoss als Leihspieler förmlich die Liga. Altach wurde Herbstmeister. Die Bullen riefen ihn im Winter zurück, ohne ihn selber zu brauchen, um die Konkurrenz zu schwächen.

Stephan Schimandl (Mattersburg)



Der Mattersburger ist 20 Jahre alt. 2018 feierte er sein Debüt, der Durchbruch sollte aber noch nicht folgen. Der Akademiespieler kam nicht an Andreas Gruber und Rene Renner vorbei.

Renner ging zum LASK. Schimandl ist vielseitig, kann auf beiden Seiten und in der Spitze eingesetzt werden, auch wenn er sich auf links am wohlsten fühlt.

In den Testspielen explodierte Schimandl unter dem neuen Trainer, Franz Ponweiser, förmlich. Im Cup erzielte er gegen Pinkafeld zwei Tore. Beim Auftakt zuhause gegen Hartberg könnte er schon in der Startelf stehen.

In dieser Liste ist er so etwas wie die Wildcard. Als Renner-Ersatz und Eigenbauspieler hat er nichts zu verlieren und könnte zu einem der größten Gewinner der Liga werden. In Sphären wie Mane und Joelinton wird er aller Voraussicht nach nicht aufsteigen.

Der Experte



Tim Armitage zerlegt für die Analyse-Firma "Football Radar" die Bundesliga bis ins kleinste Detail. Er verpasst seit rund sechs Jahren kein Spiel. Für "Heute" stellt der Engländer an jedem Spieltag ein Team der Runde zusammen. Natürlich auch in der kommenden Saison.