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Bundesliga will "Sohn einer Hure" verbieten

Heute Redaktion
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Die Bundesliga will die Fans zu einem höflicherem Verhalten erziehen. Ab der kommenden Saison soll es Strafen hageln, wenn Spieler oder deren Angehörige - im speziellen Mütter von Spielern - mit Schmähgesängen a la "[Spielername], Sohn einer Hure!" beschimpft werden. "ACAB" (All cops are bastards) bleibt hingegen weiterhin erlaubt.

Die Bundesliga will die Fans zu einem höflicherem Verhalten erziehen. Ab der kommenden Saison soll es Strafen hageln, wenn Spieler oder deren Angehörige - im speziellen Mütter von Spielern - mit Schmähgesängen a la "[Spielername], Sohn einer Hure!" beschimpft werden. "ACAB" (All cops are bastards) bleibt hingegen weiterhin erlaubt.

Michael Wagner, Steffen Hofmann, Stefan Maierhofer, Rubin Okotie oder zuletzt auch Marcel Sabitzer kennen leider das unschöne Gefühl, wenn ein grüner oder violetter Fanblock lauthals ihre Mütter als Prostituierte besingt. "Meine Mama wollte eigentlich zuschauen kommen, aber ich habe ihr davon abgeraten, weil ich schon gewusst habe, dass es Beschimpfungen geben wird", erklärte etwa Okotie einmal nach einem Spiel gegen Rapid.

Nach außen hin geben sich die Spieler hart, als würden die Schmährufe, die sie bei jeder Ballberührung begleiten, nicht treffen. Doch es geht nicht spurlos an ihnen vorbei. Marcel Sabitzer soll nach dem , bei dem er und seine Mutter übelst von einigen Fans beschimpft wurden, schwer gekränkt gewesen sein.

Schiedsrichter notieren Fehlverhalten

"Das ist mehr als unbefriedigend und schadet dem Produkt", meinte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer gegenüber "90minuten.at". Prinzipiell sei die Liga auf einem guten Weg. "Wir sind, was Rassismus und Extremismus betrifft, recht gut aufgestellt. Es gibt wenig bis gar keine Vorfälle", so Ebenbauer. "Jetzt treten vermehrt Unmutsäußerungen gegen Einzelne oder Familienmitglieder auf."

Doch auch dieses Fehlverhalten will die Bundesliga aus den Stadien bekommen. "Seit Sommer haben wir die Spielbeobachter aufgefordert im Spielbericht vermehrt auf so etwas zu achten", erklärte der Bundesliga-Vorstand. Ab der kommenden Saison sollen Verstöße geahndet werden. Stadionsprecher sollen die Fans via Lautsprecher zur Mäßigung aufrufen. Hilft das nicht, könnten die Klubs zu Geldstrafen verurteilt und auch einzelne Unruhestifter mit Stadionverboten bis zu zehn Monaten belegt werden.

ACAB ist erlaubt

Was allerdings nicht geahndet werden kann ist der Schmähruf "ACAB", da es sich hierbei um keine strafbare weil allgemeine Beleidigung handelt, wie Gerichte bereits feststellten. Ebenbauer rät den Fanklubs allerdings zu mehr Kreativität, Sarkusmus, Ironie und Witz bei ihren Gesängen.

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