Sport

Bundespräsident Fischer nimmt ÖOC in Schutz

Heute Redaktion
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In die Diskussionen um das schlechte Abschneiden der österreichischen Olympia-Mannschaft in London, der die zweiten Spiele überhaupt ohne eine einzige Medaille drohten, hat sich auch Bundespräsident Heinz Fischer eingeschaltet. Das Staatsoberhaupt nahm dabei die Sportler in Schutz und forderte Zurückhaltung bei Schuldzuweisungen und präzise Analysen.

"Bei der Verabschiedung des österreichischen Olympiateams am 16. Juli in der Wiener Hofburg habe ich gemeint, dass unsere Freude über Erfolge bei olympischen Wettbewerben riesengroß sein würde, aber auch Niederlagen oder Misserfolge nicht übermäßig dramatisiert werden sollten", erinnerte Fischer.

Die Zahl der Medaillen sei "mit Sicherheit kein Maßstab für die Qualität einer Gesellschaft", das habe sich auch bei den heurigen Sommerspielen in London ganz deutlich gezeigt.

Vorwurf der Olympia-Touristen sei unfair

"Natürlich haben wir gehofft, dass die rot-weiß-rote Fahne bei der einen oder anderen Siegerehrung gehisst wird. Das ist nicht gelungen und ich bin überzeugt, dass die betroffenen Sportlerinnen und Sportler, die mit Sicherheit ihr Bestes gegeben haben, darüber am meisten betroffen sind", verteidigte Fischer die von Kritikern teilweise als Olympia-Touristen bezeichneten Athleten.

"Es wäre unfair, übertriebene Erwartungen vor den Spielen durch übertriebene Kritik an den Sportlerinnen und Sportlern nach den Spielen zu kompensieren." Fischers Lösungsvorschlag in der Diskussion: "Was wir jetzt brauchen, sind nicht gegenseitige Schuldzuweisungen, sondern eine präzise Analyse von Stärken und Schwächen, kluge Reformen, harte Arbeit und Zuversicht - mit einem Wort eine sportliche Gesinnung bei allen Beteiligten."