Sport

Burgstaller: "Zu Koller gab es noch keinen Kontakt"

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Imago

Guido Burgstaller ist in Topform. Acht Mal traf der Nürnberg-Legionär heuer bereits in der zweiten deutschen Liga. Er führt damit die Schützenliste an. Ein Comeback im Nationalteam liegt nahe. Problem: Zu Teamchef Marcel Koller gibt es (noch) keinen Kontakt. Im "Heute"-Interview klärt der 27-Jährige auf - und spricht über Ex-Klub Rapid, Marko Arnautovic und RB Leipzig.

.

Herr Burgstaller, acht Tore in zehn Runden, Platz eins in der Schützenliste. Ist das der beste "Burgknaller" aller Zeiten?

"Das hoffe ich nicht, ich habe noch einiges vor und will mich weiterentwickeln. Ich fühle mich momentan einfach wohl, das Team hat sich gefunden."

 

Bei Rapid haben Sie in 109 Spielen 27 Tore geschossen. Bei Nürnberg haben Sie diese Marke schon übertroffen – in nur 62 Partien.

"Ich glaube, dass ich nun von meiner Erfahrung profitiere. Mittlerweile weiß ich, wie ich in bestimmten Situationen reagieren muss, man lernt mit der Zeit. Auch das wenig erfolgreiche Intermezzo in Cardiff hat mir im Nachhinein gesehen gut getan. Das war wichtig für meine Entwicklung."

 

Sind Ihre Leistungen auch Teamchef Marcel Koller aufgefallen? Gab es Kontakt?

"Nein, ich habe schon länger nichts mehr von ihm gehört. Aber natürlich hoffe ich, dass ich bald wieder dabei bin. Ich kann mich nur mit meinen Leistungen empfehlen."

 

– das sollte Ihre Chance sein.

"Eine Verletzung wünscht man niemandem. Ich hoffe wirklich, dass er nicht zu lange ausfällt. Ich will nicht im Kader sein, nur weil andere verletzt sind."

 

Bei Nürnberg haben Sie zuletzt am linken Flügel geglänzt. Ihre neue Lieblingsposition?

"Nein, ich fühle mich wirklich überall wohl. Ich kann ganz vorne, rechts oder links spielen. Ich versuche auf jeder Position, meine Stärken auszuspielen."

 

Im ÖFB-Team ist am linken Flügel Marko Arnautovic gesetzt. Wie beurteilen Sie seine Auftritte?

"Marko ist ein überragender Spieler. Er hat ein super Auftreten, hat eine starke Präsenz am Platz. Das sieht man selten. Wir können uns glücklich schätzen, einen wie ihn im Team zu haben."

 

Ex-Aufstiegs-Konkurrent . Haben Sie das der Truppe zugetraut?

"Leipzig hat eine junge, hungrige Mannschaft, sie machen einen tollen Job. Aber dass sie so gut mithalten, überrascht mich schon ein bisschen. Die Bayern werden sie aber nicht gefährden, das zu glauben wäre vermessen."

 

Bei Ihrem Ex-Klub Rapid ist trotz Feuer am Dach. Verfolgen Sie die Ereignisse?

"Natürlich. Das Derby habe ich mir zum Beispiel mit einem Freund im Fernsehen angesehen. Es gibt solche Phasen im Fußball, da läuft es einfach nicht. Rapid hat genug talentierte Spieler, sie können es ja eigentlich. Das haben sie bereits bewiesen. Dass jetzt über den Trainer diskutiert wird, ist dafür ganz normal. Das ist bei jedem großem Klub so. Wenn du bei Rapid nicht gewinnst, wird es eben ungemütlich."

 

Von Ihren ehemaligen Offensiv-Kollegen bei Rapid sind nur noch Steffen Hofmann und Louis Schaub über. Warum kickt der noch immer nicht im Ausland?

"Ich denke, dass es für ihn kein schlechter Schritt war, bei Rapid zu verlängern. Ich kenne seine konkreten Pläne nicht, aber er wollte vermutlich nicht zu früh ins Ausland gehen. Er wird mit Rapid noch Ziele haben."

 

Was gefällt Ihnen in Deutschland besser als in Österreich?

"Der Fußball. Die Stadien sind größer, die Infrastruktur ist besser, es kommen viel mehr Zuschauer. In der Bundesliga sind es dann noch einmal mehr, das ist schon sehr reizvoll. Was das betrifft, kann in Österreich nur Rapid mithalten."

 

Und was fehlt Ihnen?

"Die Familie und meine Freunde. Und natürlich die Kärntner Berge und Seen. In Nürnberg muss ich im Sommer ins Freibad gehen, wenn ich schwimmen möchte. Das kann man nicht vergleichen."

Erich Elsigan