"Schneegestöber" in einer kleinen Gemeinde im südlichen NÖ? In feinem Zwirn und Krawatte erschien am Mittwoch in Wr. Neustadt ein 59-Jähriger - er soll einem 28-Jährigen laut Anklage "ein Kilo Kokain zum gewinnbringenden Weiterverkauf" übergeben haben, stritt vor Gericht den Suchtgifthandel aber ab.
Der Business-Mann, der in der Schweiz arbeitet, Liegenschaften in Italien und NÖ besitzt und "10.000 € im Monat verdient", war mit dem 28-jährigen Kfz-Unternehmer (sitzt Haftstrafe wegen eines anderen Deliktes ab) in Kontakt gekommen, ließ Autos bei ihm reparieren, streckte dem Drogenabhängigen immer wieder Geld vor.
"Ich war sein Bankomat", so der Angeklagte. Um an sein Geld wieder ran zu kommen, habe er dem 28-Jährigen eine Falle stellen wollen: Für die Übergabe von rund 18.000 € bekomme der Jüngere ein Kilo Kokain, so der Deal. Das Geld habe der Angeklagte eingestreift, beim Kokain den Häftling aber vertröstet.
Der 28-Jährige gab hingegen an, das Kokain bekommen, einiges selbst verschnupft und 110 Gramm weiterverkauft zu haben.
Es gilt die Unschuldsvermutung - Der Prozess wurde vertagt für weitere Zeugeneinvernahmen.
Bei der fortgesetzten Verhandlung wurde der Angeklagte von den Vorwürfen freigesprochen - das Urteil ist nicht rechtskräftig.