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Kind missbraucht? Camp-Leiter streitet alles ab

Der Mann soll 2009 einen Neunjährigen missbraucht haben, so die nicht rechtskräftige Anklage der Staatsanwaltschaft Feldkirch.

Clemens Pilz
Dem Betroffenen wird der sexuelle Missbrauch eines Neunjährigen vorgehalten.
Dem Betroffenen wird der sexuelle Missbrauch eines Neunjährigen vorgehalten.
zVg

Schwere Vorwürfe gibt es, wie berichtet, gegen einen Feriencamp-Betreiber in Westösterreich. Der heute 74-jährige Mann soll sich unter anderem an einem Neunjährigen vergangen haben. Das wirft ihm die Staatsanwaltschaft Feldkirch vor.

Gegenüber "Heute" erklärte die Anwältin des Camp-Leiters nun, ihr Mandant bestreite den Tatvorwurf, "möchte sich darüber hinaus aber erst in der Hauptverhandlung äußern". Es ist nicht das erste Mal, dass der Mann in Verbindung mit Sexualstraftaten gebracht wird. Der Beschuldigte war letzten Sommer ins Licht der Öffentlichkeit geraten, als er im Wiener Prater kleine Kinder ansprach und auf ein Eis einladen wollte. Nach "Heute"-Berichten über den mutmaßlichen Pädophilen traten mehrere Zeugen aus dem Schatten und erzählten von Misshandlungen in seinen Feriencamps.

Nötigung zum Oralsex?

Auch die Polizei suchte per Rundschreiben an ehemalige Teilnehmer nach Betroffenen – mit Erfolg. So gab etwa ein von Star-Anwalt Nikolaus Rast vertretenes Opfer an, vom Betreiber zum Oralsex genötigt geworden zu sein. Er habe sich geschämt und gedacht, es würde ihm sowieso niemand glauben, erklärte der Mann das jahrelange Schweigen.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Lager-Chefs war bereits wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs in einem Camp zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Als bekannt wurde, dass der Verurteilte nach Tilgung seiner Strafe erneut in der Kinderbetreuung aktiv war, sorgte dies für einen Aufschrei. In diesem Zusammenhang informierte u.a. der Verein "Bündnis Kinderschutz Österreich" potenziell betroffene Familien.