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"Like" für Kriegs-Posting, Eklat um DFB-Teamspieler

Heute Redaktion
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Cenk Tosun teilte seinen Salut-Jubel (links), die DFB-Stars Gündogan und Can likten das Posting. Das sorgt wegen der Militäroffensive der Türkei für Ärger.
Cenk Tosun teilte seinen Salut-Jubel (links), die DFB-Stars Gündogan und Can likten das Posting. Das sorgt wegen der Militäroffensive der Türkei für Ärger.
Bild: imago sportfotodienst

Die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Emre Can liken ein kriegsverherrlichendes Posting des türkischen Teamspielers Cenk Tuson und werden dafür hart kritisiert.

Ilkay Gündogan und Emre Can sind aktuell Nationalspieler in Deutschland. Beide Fußball-Stars haben türkische Wurzeln. Beide verteilten auf Instagram jüngst für ein heikles Posting ein Like.

Nach dem 1:0-EM-Qualisieg der Türkei über Albanien hatten die türkischen Spieler salutiert. Ein Militärgruß. Den Kickern droht eine Strafe von der Uefa. Hintergrund: Die Türkei marschierte gegen kurdische Truppen in Nordsyrien ein.

Türkei-Stürmerstar Cenk Tosun ist brennender Anhänger des umstrittenen Machthabers Recep Tayyip Erdogan. Er teilte auf Instagram nach dem Sieg ein Foto des Salutes, schrieb: "Für unsere Nation, vor allem für jene, die für unser Land ihr Leben riskieren." Auch Tosun wurde übrigens – wie Gündogan und Can – in Deutschland geboren. Auf Klubebene spielt er in England für Everton.

Can distanziert sich

Gündogan und Can likten das Foto. Als erste Kritik, vor allem aus Deutschland, laut wurde, zogen sie ihren Like zurück. Zu spät, die Debatte ist längst entbrannt. Can wagt den Schritt in die Offensive und gab der deutschen "Bild-Zeitung" eine Wortspende: "Ich habe den Post von Tosun, den ich schon lange kenne, beim Scrollen geliked, ohne jegliche Intention und auf den Inhalt zu achten. Ich bin ein absoluter Pazifist und gegen jede Art von Krieg."

Can positionierte sich damit klar und machte unmissverständlich klar, dass er gegen die Militäroffensive ist. Gündogan blieb eine Erklärung bis dato schuldig.

Er spielt am Sonntagabend mit dem DFB-Team in Estland.

Es ist nicht das erste Mal, dass Gündogan durch mutmaßliche Nähe zu Erdogan in Deutschland kritisiert wird. Vor der WM 2018 hatte er mit dem türkischen Präsidenten zusammen für ein Foto posiert. Das Foto – Tosun und Arsenal-Legionär Mesut Özil waren übrigens auch dabei – schlug im Nachbarland hohe Wellen. Damals distanzierte sich Gündogan noch. Hatte das übergebene Shirt für Erdogan aber wohlgemerkt mit "für meinen Präsidenten" unterschrieben.

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