Sport

Canadi-Krise: Jetzt spricht Meister-Trainer Pacult

Peter Pacult, Rapids letzter Meistermacher, über das "Stahlbad", durch das Damir Canadi gehen muss und den Ausweg aus der Misere.

Heute Redaktion
Teilen

Rapid-Coach Damir Canadi sitzt auf dem Schleuderstuhl. Aus 15 Spielen holte er nur mickrige zwei Siege, die Stimmung beim Rekordmeister gleicht einem Pulverfass. Die Cup-Partie gegen St. Pölten wird für ihn zu einem richtigen Schicksalsspiel. Mit Peter Pacult meldet sich jetzt Rapids letzter Meistermacher im Interview mit Heute zu Wort.

"Entscheidend sind im Fußball die Ergebnisse - und die sind leider nicht da", stellt er fest. "Der Trainerwechsel zu Damir brachte nicht den erhofften neuen Schwung. Die Situation ist jetzt nicht einfach für ihn."

"Altachs Spielweise passt nicht zu Rapid"

Für Pacult gilt, dass Canadi jetzt schnellstmöglich das passende System für die Hütteldorfer finden muss. "Bei Altach hat er noch tief verteidigen und erst im letzten Drittel die ballführenden Spieler attackieren lassen", erklärt der 57-Jährige. "Rapid muss aber das Spiel machen. Und da ist Damir noch auf der Suche nach dem richtigen Rezept."

Neu ist laut Pacult auch das Umfeld für Canadi. "Fans, Medien, Sponsoren - bei Rapid hat ein Trainer jede Menge Verpflichtungen abseits des Trainings. Das hat er vorher so noch nie erlebt", weiß der Wiener. "All die Termine zerren an den Nerven. Für Damir ist das jetzt vielleicht ein Lernprozess."

"Selbstverständlich geht es Damir jetzt nicht gut"

Pacult sieht genau, wie die jüngsten Misserfolge ihre Spuren bei Canadi hinterlassen. "Selbstverständlich geht es ihm jetzt nicht gut", leidet er mit. "Damir muss jetzt aber durch dieses Stahlbad gehen - auch wenn ihn die Situation aufreibt."

Ein Urteil, ob die Zeit bereits reif für einen erneuten Trainer-Wechsel bei Rapid, erlaubt sich Pacult nicht. "Um so etwas zu sagen, muss man täglich beim Training sein. Fest steht aber, dass er auch mit viel Verletzungspech bei seinen Spielern zu kämpfen hat. Und dafür kann er nichts", stärkt er Canadi den Rücken. "Aber eines ist klar: Die Situation ist jetzt alles andere als einfach."

(AK)