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Chaos in Baku! Ricciardo gewinnt "Crash-Rennen"

Heute Redaktion
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Drei Safety-Car-Phasen, eine Unterbrechung, ein Crash-Aufreger! Sebastian Vettel und Lewis Hamilton warfen in Baku den Sieg weg. Lachender Dritter: Daniel Ricciardo.

Chaos-Rennen in Baku! Beim Formel-1-Grand-Prix in Aserbaidschan sahen die Fans drei Safety-Car-Phasen, eine Renn-Unterbrechung und einen brutalen Zweikampf zwischen Ferrari-Star Sebastian Vettel und Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Doch der Sieg ging an jemanden anderen: Daniel Ricciardo raste im Red-Bull-Boliden zum ersten Saisontriumph und zum fünften Karriere-Sieg. Auf Platz zwei: Valtteri Bottas im Mercedes, der Williams-Rookie Lance Stroll auf der Ziellinie noch überholte. "Mit diesem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet", war Sieger Ricciardo selbst überrascht. Verständlich, denn der Rennverlauf wurde gleich mehrmals auf den Kopf gestellt.

Turbulenter Start



Schon beim Start verspielte Mercedes die Chance auf den Doppelsieg: Bottas krachte Ferrari-Pilot Räikkönen in die Seite, fiel mit einem "Platten" rechts vorne und einem Schaden an der Frontpartie auf den letzten Platz zurück. Räikkönens Bolide überstand den Zwischenfall vermeintlich ohne Schaden, allerdings klagte der Finne später über ungewöhnliche Vibrationen im Heck. Beim ersten Boxenstopp war klar: schwere Schäden am Unterboden, trotzdem blieb der Finne im Rennen. An der Spitze verteidigte Hamilton die Pole-Position vor Vettel, der auf Platz zwei vorstürmte.

Safety-Car-Chaos



Für das Red-Bull-Team verlief das Rennen zunächst nicht nach Wunsch. Sowohl Verstappen als auch Ricciardo hatten Probleme mit auf der Strecke liegenden Karbonteilen. Ricciardo musste deswegen sogar einen Extra-Boxenstopp einlegen, seine Bremsen waren überhitzt. Wenig später musste Verstappen den Boliden abstellen – Defekt! Das Aus kam in einer turbulenten Phase: Weil der Toro Rosso von Kwjat auf der Strecke liegenblieb, kam das Safety Car zum Einsatz – sehr zum Ärger der Piloten. "Bernd Mayländer fährt viel zu langsam", waren sich Hamilton, Perez, Raikkönen und Co. am Funk einig. Kurios: Kaum war das Safety Car von der Strecke, musste es schon wieder raus: Von Räikkönens Ferrari lösten sich Teile, die Strecke musste gereinigt werden.

Vettel kracht in Hamilton



Dann ging das Chaos weiter – und es kam zu einem heftigen Eklat zwischen Vettel und Hamilton: Der Brite stieg nach einer Kurve heftig auf die Bremse, Vettel krachte ins Heck. Der Deutsche war stinksauer, schloss zu Hamilton auf und rammte ihn von der Seite. Mercedes-Boss Niki Lauda: "Wer vorne ist, hat recht. Wie im Straßenverkehr. Wenn Lewis bremst, muss Sebastian das auch tun." Nach dem Re-Start kollidierten auch noch die Force-India-Piloten Perez und Ocon – dritte Safety-Car-Phase, wieder lagen Teile auf der Strecke. Das kostete Räikkönen den rechten Hinterreifen. Die Rennleitung zog die Notbremse: Abbruch und Neustart aus der Box.

Ricciardo erbt Führung



Für die Mechaniker war inzwischen Hochbetrieb: Während der Renn-Unterbrechung wurde Räikkönens Ferrari repariert, auch der Force India von Perez wurde wieder renntauglich gemacht. Dann der Neustart – und der nächste Aufreger: Vettel erhielt wenig überraschend eine Strafe für seinen Ausraster – 10 Sekunden an die Box. Unmittelbar zuvor musste Hamilton zu seinen Mechanikern, weil sich seine Kopfstütze löste. Lachender Dritter: Daniel Ricciardo. Der Red-Bull-Pilot hatte das Rennen schon beinahe aufgegeben, sich aber kontinuierlich nach vorne gearbeitete – und erbte nun die Führung vor Williams-Rookie Lance Stroll. Der Australier verteidigte Platz eins souverän, fünfter Karriere-Sieg für den 27-Jährigen. Bitter für Stroll: Bottas nützte das DRS, um ihn auf der Ziellinie noch von Platz zwei zu drängen. "So bitter, jetzt hat er mich doch noch erwischt", ärgerte sich der 18-jährige Milliardärs-Sohn. Die "Streithanseln" verpassten am Ende das Podest knapp: Vettel wurde Vierter vor Hamilton. (gr)