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China verbannt "unmännliche" Inhalte aus Videogames

China hat Angst vor einer "verweichlichten" Gesellschaft. Daher sollen in Videogames ausschließlich traditionelle Geschlechterrollen gezeigt werden.

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    In China gelten bei Games neue Regeln.
    In China gelten bei Games neue Regeln.
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    China hat Angst vor einer "verweichlichten" Gesellschaft. Das hat die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua diese Woche mitgeteilt. Daher habe man den Entschluss gefasst, rigoros gegen Game-Studios vorzugehen und Inhalte zu zensieren, die als "unmännlich" gelten. Dazu gehören "obszöne und gewalttätige Inhalte sowie solche, die ungesunde Tendenzen wie Geldanbetung und Verweiblichung fördern", heißt es in der Mitteilung. Solche Inhalte sollen fortan entfernt werden.

    Wie Spiegel.de berichtet, steht hinter dieser Entscheidung eine ältere Garde der Kommunistischen Partei in China. Diese soll sich an androgyner Ästhetik stören und gegen die moderne Jugend- und Popkultur vorgehen wollen. Vorzuziehen seien traditionelle Werte und Geschlechterrollen. Dem liege zugrunde, dass in gewissen Teilen von China nach wie vor der Glaube vorherrsche, dass "feminine Männer körperlich schwach und emotional instabil sind", so Geng Song, Professor an der Universität Hongkong.

    Gamen nur mit Gesichtserkennung

    Diese Weisung betrifft nicht nur die Gaming-Branche und Entwicklerstudios. Auch Fernsehsender wurden angewiesen, sogenannte "abnormale Ästhetik wie verweichlichte Männer" nicht mehr zu zeigen. Sie sollen sich gar aktiv dagegen wehren und darauf achten, dass vermehrt "typisch männliche" Werte und Darstellungen gezeigt werden.

    Die chinesische Regierung greift aber auch anderweitig in die Gaming-Aktivitäten seiner Bevölkerung ein. So wurde Ende August bekannt, dass Jugendliche in China nur noch durchschnittlich drei Stunden pro Woche Online-Games spielen dürfen. Diese Gaming-Aktivitäten sollen sich auf je eine Stunde am Freitag, Samstag und Sonntag beschränken. Anbieter müssen sicherstellen, dass Jugendliche an diesen Tagen nur zwischen 20 und 21 Uhr Zugang zu solchen Spielen erhalten.

    Grund dafür sei, die "körperliche und geistige Gesundheit" der Jugendlichen zu schützen, indem "exzessive Nutzung von Online-Spielen" verhindert werde. So sollen sich keine Abhängigkeiten oder Spielsüchte entwickeln. Das chinesische Tech-Unternehmen Tecent hat diese Weisung bereits umgesetzt. So wurde eine Technologie eingeführt, die es Jugendlichen verunmöglicht, nachts Videogames zu spielen. Denn nach 22 Uhr müssen sich Gamer via Gesichtserkennung als Erwachsene ausweisen können.