Rohstoffmacht

China verschärft Technologie-Exportregeln drastisch

China verschärft die Kontrolle über Technologien zu Seltenen Erden und führt neue Exportgenehmigungen für Unternehmen ein.
Digital  Heute
09.10.2025, 21:19
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China zieht die Zügel beim Export von Technologien rund um Seltene Erden deutlich an. Ab sofort braucht man für den Export von Technologien, die mit dem Abbau oder der Verarbeitung dieser Rohstoffe zu tun haben, eine Genehmigung.

Das hat das chinesische Handelsministerium am Donnerstag bekanntgegeben. Die neue Regelung gilt sofort und betrifft auch Technologien für die "Montage, Einstellung, Wartung, Reparatur und Aufrüstung" von Produktionsanlagen.

Für ausländische Firmen, die Produkte aus Seltenen Erden oder chinesische Technologien dazu exportieren, gelten ab jetzt zusätzliche Beschränkungen. Auch hier ist künftig eine Genehmigung der Behörden notwendig, wie das Ministerium in einer eigenen Mitteilung betont.

"Negative Auswirkungen auf den internationalen Frieden"

Zur Begründung hieß es aus Peking, dass bestimmte ausländische Organisationen "Produkte aus Seltenen Erden chinesischer Herkunft" zur "direkten oder indirekten Verwendung in sensiblen Bereichen wie dem Militär" geliefert hätten. Das habe "die nationale Sicherheit und die Interessen Chinas schwer beeinträchtigt oder potenziell gefährdet" und "negative Auswirkungen auf den internationalen Frieden und die internationale Stabilität".

Seltene Erden sind ein heißes Eisen im Handelsstreit zwischen Peking und Washington. Die Metalle werden dringend für viele Zukunftstechnologien gebraucht – etwa für Windräder oder Batterien von E-Autos.

China spielt eine Schlüsselrolle: Das Land ist nicht nur einer der wichtigsten Produzenten der Rohstoffe, sondern auch klarer Spitzenreiter bei der Weiterverarbeitung. Für viele Technologien gibt es schon Exportbeschränkungen. Neue Maßnahmen aus Peking haben heuer die Industrie in vielen Ländern deutlich getroffen.

44 Millionen Tonnen Seltene Erden in China

In den letzten Jahren hat China kräftig in die Entwicklung von Technologien zur Verarbeitung Seltener Erden investiert und zahlreiche Patente angemeldet. Das macht es für Firmen in anderen Ländern schwer, eigene Kapazitäten aufzubauen. Daher werden viele Rohstoffe, die anderswo gefördert werden, zur Weiterverarbeitung nach China gebracht.

Laut Schätzung des United States Geological Survey gibt es weltweit rund 110 Millionen Tonnen Seltene Erden. Davon liegen 44 Millionen Tonnen in China, 22 Millionen in Brasilien und 21 Millionen in Vietnam. Russland kommt laut US-Behörde auf mehr als zehn Millionen Tonnen, Indien auf sieben Millionen Tonnen.

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