Giftige Dämpfe im Schwimmbad! Mittwochfrüh löste ein gefährlicher Chlorgasaustritt im Freibad von St. Martin im Innkreis (Bezirk Ried) einen Feuerwehrgroßeinsatz aus. Das gesamte Gelände wurde großräumig abgesperrt, Einsatzkräfte rückten in Vollschutzanzügen an.
Kurz nach 5.00 Uhr wurde Alarm ausgelöst: Ein Gasmessgerät hatte angeschlagen, der Grenzwert für Chlorgas war überschritten. Chlorgas ist nicht nur stark reizend, sondern auch hochgiftig und ätzend - Lebensgefahr bei ungeschütztem Kontakt. Deshalb wurde sofort die höchste Schutzstufe für die Einsatzkräfte ausgerufen.
Chlorgas ist ein giftiges, stechend riechendes Gas, das bereits in kleinsten Mengen gefährlich werden kann. Es wird häufig zur Desinfektion von Wasser, etwa in Schwimmbädern, eingesetzt – dort meist in sicher verschlossenen Druckgasflaschen gelagert. Was tun bei Kontakt? Sofort frische Luft aufsuchen, Kleidung wechseln, bei Hautkontakt mit viel Wasser spülen. Ärztliche Hilfe holen, auch bei leichten Symptomen.
Insgesamt standen 100 Mann von sechs Feuerwehren im Einsatz. Drei Trupps arbeiteten in Vollschutzanzügen. Feuerwehrkommandant Robert Gramberger zum ORF: "Wir haben den Raum erkundet, wo das Chlorgas gelagert ist, haben Messungen vorgenommen und die Chlorgasflaschen zugedreht, damit kein weiteres Gas mehr austreten kann."
Im Anschluss wurde der betroffene Technikraum belüftet, bis die Gaskonzentration wieder unter dem kritischen Wert lag. Laut Feuerwehr besteht keine Gefahr mehr für Badegäste oder Anrainer.
Trotz des heiklen Einsatzes verlief alles glimpflich: Verletzt wurde niemand. Die Ursache für den gefährlichen Austritt des Chlorgases wird derzeit noch ermittelt. Immer wieder kommt es in Freibädern zu derartigen Vorkommnissen.