Europa kommt nicht zur Ruhe: Der Juni 2025 war laut dem EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der heißeste Juni in Westeuropa seit Beginn der Aufzeichnungen. Weltweit reiht er sich als drittwärmster Juni der Geschichte ein - knapp hinter 2024 und fast gleichauf mit 2023. Damit war es das dritte Rekordjahr in Folge.
Vor allem Europa trifft es hart: Der Kontinent erwärmt sich etwa doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt - und das macht sich bemerkbar. Bereits Mitte Juni fegte die erste extreme Hitzewelle über die Region, gefolgt von der nächsten ab dem 30. Juni. Laut Copernicus war dieser Tag einer der heißesten jemals auf dem Kontinent gemessenen Sommertage.
In Spanien und Portugal kletterte das Thermometer auf bis zu 46 Grad. Auch in Frankreich, Italien und sogar in Teilen Süddeutschlands wurden mehrfach 40 Grad überschritten. Besonders alarmierend: Hitzewellen dieser Intensität sollen künftig nicht nur häufiger auftreten, sondern auch deutlich mehr Menschen betreffen.
Britische Wissenschaftler schätzen, dass zwischen 23. Juni und 2. Juli in zwölf europäischen Großstädten aufgrund der hohen Temperaturen 2.300 Menschen starben. 1.500 der Todesfälle führten sie auf den Klimawandel zurück. Ohne Erderwärmung wären den Berechnungen zufolge in diesen Städten "nur" 800 Menschen an Hitze gestorben.
Mailand (Italien) war in absoluten Zahlen die am stärksten betroffene Stadt der Juni-Hitzewelle: 317 von 499 Hitzetoten wurden hier dem Klimawandel zugeschrieben, gefolgt von Paris und Barcelona.
„In einer sich erwärmenden Welt werden Hitzewellen häufiger und intensiver.“Samantha BurgessKlima-Expertin bei Copernicus
"Im Juni 2025 traf eine außergewöhnliche Hitzewelle weite Teile Westeuropas, wobei ein Großteil der Region unter sehr starkem Hitzestress litt", so Klimaforscherin Samantha Burgess. "Diese Hitzewelle wurde durch Rekordtemperaturen an der Meeresoberfläche im westlichen Mittelmeerraum noch intensiver.
"In einer sich erwärmenden Welt werden Hitzewellen wahrscheinlich häufiger und intensiver auftreten und mehr Menschen in ganz Europa betreffen", erklärt Burgess.