Texas ist ein Land der Extreme. Inmitten seiner weiten Landschaften, ölreichen Böden und glühenden Sommerhitze versteckt sich eine tödliche Achillesferse – die sogenannte "Flash Flood Alley" (dt. Sturzflutgasse) rund um den Guadalupe River.
Das berüchtigte Gebiet liegt im Landkreis Kerr – ein Hügelland westlich der Metropole Austin, wo das Gelände durch enge Schluchten, karge Landschaften und wenig durchlässigen Boden gekennzeichnet ist. Hier toben seit Jahrzehnten immer wieder katastrophale Sturzfluten, die dutzende Menschenleben gefordert haben.
Der Ablauf der tödlichen Überschwemmungen ist nahezu ident: Innerhalb von Minuten wird aus harmlosen Bächen und Flüssen ein reißender Strom. Die Ursache: extreme Starkregenfälle in den Hügeln der Umgebung. Das Wasser stürzt mit ungeheurer Wucht ins Tal – und reißt alles mit sich.
Die Geologie des Hill Country (dt. Hügelland) begünstigt Sturzfluten: Kalksteinboden lässt wenig Wasser versickern, das Gelände kanalisiert Regen in engen Schluchten, und extreme Wetterlagen nehmen durch die Klima-Erwärmung zu. Experten warnen seit Jahren: "Diese Region ist ein Paradebeispiel für tödliche Sturzflutrisiken."
Obwohl die Gefahren bekannt sind, wurde kaum in Schutzmaßnahmen investiert. Frühwarnsysteme fehlen oder sind veraltet. Eine geplante Sperrzone wurde nie umgesetzt. Laut Kritikern wurde jahrzehntelang "auf Zeit gespielt" – mit tödlichen Konsequenzen. Hinzu kommt der jüngste Kahlschlag Donald Trumps bei den Hochwasser-Warndiensten.
Schlimmste Flutkatastrophen in Texas