Schlimmste Flut-Region der USA

"Flash Flood Alley" in Texas – eine Gasse in den Tod

Die jüngste Flutkatastrophe in Texas mit bis zu 270 Toten ist der vorläufige Höhepunkt an tödlichen Hochwasser-Ereignissen in der "Flash Flood Alley".
Bernd Watzka
09.07.2025, 12:38
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Texas ist ein Land der Extreme. Inmitten seiner weiten Landschaften, ölreichen Böden und glühenden Sommerhitze versteckt sich eine tödliche Achillesferse – die sogenannte "Flash Flood Alley" (dt. Sturzflutgasse) rund um den Guadalupe River.

Seit Jahrzehnten katastrophale Sturzfluten

Das berüchtigte Gebiet liegt im Landkreis Kerr – ein Hügelland westlich der Metropole Austin, wo das Gelände durch enge Schluchten, karge Landschaften und wenig durchlässigen Boden gekennzeichnet ist. Hier toben seit Jahrzehnten immer wieder katastrophale Sturzfluten, die dutzende Menschenleben gefordert haben.

Wasser stürzt mit ungeheurer Wucht ins Tal

Der Ablauf der tödlichen Überschwemmungen ist nahezu ident: Innerhalb von Minuten wird aus harmlosen Bächen und Flüssen ein reißender Strom. Die Ursache: extreme Starkregenfälle in den Hügeln der Umgebung. Das Wasser stürzt mit ungeheurer Wucht ins Tal – und reißt alles mit sich.

Die Geologie des Hill Country (dt. Hügelland) begünstigt Sturzfluten: Kalksteinboden lässt wenig Wasser versickern, das Gelände kanalisiert Regen in engen Schluchten, und extreme Wetterlagen nehmen durch die Klima-Erwärmung zu. Experten warnen seit Jahren: "Diese Region ist ein Paradebeispiel für tödliche Sturzflutrisiken."

Frühwarnsysteme fehlen oder sind veraltet

Obwohl die Gefahren bekannt sind, wurde kaum in Schutzmaßnahmen investiert. Frühwarnsysteme fehlen oder sind veraltet. Eine geplante Sperrzone wurde nie umgesetzt. Laut Kritikern wurde jahrzehntelang "auf Zeit gespielt" – mit tödlichen Konsequenzen. Hinzu kommt der jüngste Kahlschlag Donald Trumps bei den Hochwasser-Warndiensten.

Schlimmste Flutkatastrophen in Texas

Hunderte Menschen starben im Hochwasser

  • 1921: Thrall-Flut: Nach einem Tropensturm regnete es in 24 Stunden über 900 mm – eine Wassermenge, die das Städtchen Thrall nahezu auslöschte. 215 Menschen starben.
  • 1987: Sturzflut im Guadalupe River: Intensiv-Regen führte zu plötzlichen Fluten im Guadalupe River. Zwölf Menschen, darunter 10 Teenager, kamen ums Leben, darunter Camper, die vom Wasser überrascht wurden.
  • 2002: "Texas Hill Country floods": Die Flut vom 4. Juli forderte 12 Todesopfer – viele Menschen saßen in ihren Autos fest.
  • 2015: "Memorial Day"-Flut in Wimberley: Der Blanco River stieg in drei Stunden um über zehn Meter. Häuser wurden weggespült, Autos trieben durch die Fluten. 13 Menschen starben.
  • 2025 (Juni) "San Antonio Floods": Historisch extreme Regenfälle überforderten die Infrastruktur: Dutzende Überflutungen auf Straßen, Häuser unter Wasser. 13 Tote.
  • 2025 (Juli): Katastrophale Springflut von Kerr und Huntville: Mindestens 109 Tote, darunter zahlreiche Kinder aus Feriencamps am Guadalupe River, sind zu beklagen. 161 Menschen werden vermisst (Stand 9. 7. 2025)
{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 09.07.2025, 14:30, 09.07.2025, 12:38