Die tödliche Sturzflut in Texas hat eine hitzige Debatte über die Folgen von Trumps Sparkurs bei US-Wetterdiensten entfacht. Mindestens 82 Menschen starben bei dem Unglück, darunter Dutzende Kinder, viele davon in einem Ferienlager am Guadalupe River. Zahlreiche weitere Personen werden noch vermisst.
Kritiker werfen der Trump-Regierung vor, durch massive Kürzungen beim National Weather Service (NWS) die Katastrophe mitverursacht zu haben. Seit Jahresbeginn kürzte Trump das Budget der US-Wetterbehörde NOAA um fast 30 Prozent. 600 Stellen wurden gestrichen, darunter Schlüsselpositionen in Texas.
In der Katastrophen-Region war beispielsweise der Posten des Krisenkoordinators unbesetzt - eine zentrale Rolle für die Kommunikation mit Einsatzkräften. Im NWS-Büro in San Angelo, das für die am schwersten von den Überschwemmungen betroffenen Gebiete zuständig ist, fehlten laut dem Gewerkschaftsvertreter Tom Fahy ein leitender Hydrologe sowie Meteorologen.
Auch im nahe gelegenen Büro des Wetterdienstes in San Antonio, das andere von den Fluten betroffene Gebiete abdeckt, gab es aufgrund von Trumps Sparmaßnahmen offene Stellen.
Kritiker werfen Trumps Regierung vor, die "Vorhersagegenauigkeit und Reaktionsfähigkeit der Wetterdienste massiv geschwächt" zu haben. In einem offenen Brief hatten fünf ehemalige Direktoren des NWS bereits im Mai des Jahres vor "tödlichen Folgen" dieser Einsparungen gewarnt.
"Es dauerte nur neun Tage, bis Trumps Kürzungen bei der NOAA Dutzende von Kindern in Texas töteten", schrieb Grant Stern, der Chefredakteur von Occupy Democrats, auf X. "Was den Mädchen in Camp Mystic passiert ist, ist genau das, wovor einer der besten Meteorologen des Landes, John Morales, gewarnt hatte", ergänzte Rachel Bitecofer von der Christopher Newport University.
Experten warnen seit Monaten, dass Einsparungen bei den Wetter- und Katastrophendiensten langfristige Folgen für die Sicherheit der USA haben könnten. Der Verlust erfahrener Meteorologen und die Schließung von Forschungseinrichtungen gefährden demnach die Fähigkeit, auf extreme Wetterereignisse angemessen zu reagieren, so die Wetterexperten.
Trump wies die Vorwürfe zurück, bezeichnete die Flut als "unvorhersehbares Naturereignis". Er erklärte den Notstand und versprach Hilfe. Eine Rücknahme der Kürzungen oder Wiedereinstellung entlassener Meteorologen schloss er allerdings aus. Vielmehr beschuldigte er die Vorgängerregierung von Joe Biden, für Versäumnisse im Katastrophenmanagement verantwortlich zu sein.