Kürzungen beim Wetterdienst

Trump nach Todesflut von Texas in der Kritik

Nach der verheerenden Sturzflut im US-Bundesstaat Texas steht die Trump-Regierung wegen Personalkürzungen beim Wetterdienst in der Kritik.
06.07.2025, 11:23
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Die Bestürzung nach der tödlichen Sturzflut von Texas ist immer noch groß. Bisher wurden 50 Todesopfer geborgen – darunter auch 15 Kinder. Die Trump-Regierung war nach Mittel- und Personalkürzungen beim NWS und der NOAA von Wissenschaftlern und Katastrophenschutzbehörden kritisiert worden.

Die NOAA ist in den USA für Wettervorhersagen und Unwetterschutz verantwortlich. Trump hatte zudem in der Vergangenheit wissenschaftliche Erkenntnisse zum menschengemachten Klimawandel geleugnet.

Ehemalige Mitarbeiter schreiben Brief an Trump

Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, haben in den Wochen vor den verheerenden Überschwemmungen in Texas fünf ehemalige Direktoren des US-Wetterdienstes National Weather Service (NWS) eindringlich vor geplanten Budgetkürzungen gewarnt. In einem Schreiben an Präsident Donald Trump, das bereits im Mai verfasst wurde, machten sie deutlich: Kürzungen bei der Wetterbehörde NOAA könnten tödliche Folgen haben.

"Der vom Weißen Haus vorgelegte Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 sieht Kürzungen von nahezu 30 Prozent für die NOAA vor", heißt es in dem Schreiben. Die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) ist die Mutterbehörde des NWS und zentral für Wettervorhersage, Satellitenüberwachung und Klimaforschung in den USA verantwortlich.

"Genauigkeit der Wettervorhersagen leiden"

Die Autoren des Briefes warnten, dass die angekündigten Einsparungen die Arbeit der NOAA in mehreren Kernbereichen massiv beeinträchtigen würden – darunter Wetterforschung, Datenerhebung und die Beschaffung neuer Wettersatelliten. Selbst wenn der operative Dienst des NWS zunächst nicht direkt betroffen wäre, hätte das ganze System spürbare Folgen: "Angesichts der engen Verzahnung aller NOAA-Einheiten würde auch die Genauigkeit der Wettervorhersagen leiden", so die Verfasser. "Das dürfen wir nicht zulassen."

In dem Schreiben der ehemaligen Wetterdienstleiter wird auch die Bedeutung der NOAA für moderne Sturmüberwachung betont: "Die Satelliten der NOAA liefern entscheidende Informationen über die Entstehung und Zugbahnen von Stürmen. Die Forschung der Behörde zu Extremwetter hat maßgeblich zur Entwicklung heute unverzichtbarer Werkzeuge beigetragen – darunter das Doppler-Radar und moderne Sturmmodelle."

In besagtem Fall von Texas sind laut der "New York Times" zentrale Stellen im lokalen Büro des NWS unbesetzt gewesen. Diese Engpässe könnten in den kommenden Tagen verstärkt in den Fokus rücken – vor allem, wenn die Zahl der Todesopfer weiter steigt. Gleichzeitig wird auch die Vorsorge auf lokaler Ebene hinterfragt. So soll es im besonders betroffenen Kerr County, etwa 80 Kilometer nordwestlich von San Antonio, kein eigenes Hochwasserwarnsystem geben – dort wurden die meisten Todesfälle registriert.

Neue mögliche Unwetter

Der nationale Wetterdienst NWS sagte indes weiteren Starkregen und "örtlich katastrophale" Sturzfluten in der Region voraus. Erste neue Sturzfluten gebe es bereits, erklärte der NWS und rief Anwohner in Flussnähe auf, höher gelegene Gebiete aufzusuchen. "Handeln Sie rasch, um Ihr Leben zu schützen", hieß es in einer NWS-Warnung. Die Behörden warnten die Menschen, das Unglücksgebiet zu betreten, in dem sich mehrere Campingplätze entlang des Flusses befinden. Anwohner sollten nicht auf eigene Faust nach den Vermissten suchen.

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