Bei einem Gipfeltreffen in Rio de Janeiro am Sonntag wollen die Brics-Staaten voraussichtlich die "willkürlichen" Zölle von US-Präsident Donald Trump anprangern, ohne ihn jedoch namentlich zu erwähnen. "Wir äußern ernsthafte Bedenken über die Zunahme einseitiger" Zoll-Maßnahmen, "die den Handel verzerren und im Widerspruch zu den Regeln der Welthandelsorganisation stehen", heißt es in einem Entwurf der Gipfelerklärung, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.
In dem Entwurf wird gewarnt, dass derartige Maßnahmen "den Welthandel weiter einzuschränken drohen" und die "Aussichten für die globale wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen". Die USA oder Trump werden in dem Entwurf nicht genannt. Bei dem Treffen am Sonntag und am Montag kann die Gipfelerklärung noch verändert werden.
Neben Trumps Zöllen zählen auch die Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine-Krieg zu den Themen des Brics-Gipfels. Neben den namensgebenden Ländern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören mittlerweile auch Ägypten, Äthiopien, Indonesien, der Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate zur Gruppe.
Mehrere Staats- und Regierungschefs werden in diesem Jahr jedoch nicht anwesend sein, darunter Chinas Präsident Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin.
Der Staatenbund wurde gegründet, um die geopolitische Dominanz der USA und Europas zu verringern und eine multipolare Weltordnung zu schaffen. Der Brics-Gipfel findet jedes Jahr statt und wird abwechselnd von einem der Mitgliedstaaten ausgerichtet.