Die US-Regierung wird offenbar ab dem heutigen Freitag (4. Juli) ihren Handelspartnern die jeweiligen Strafzölle bekanntgeben, die ab dem 1. August auf diverse in die USA importierte Güter gelten sollen.
Dies sagte der US-Präsident gegenüber Reportern, wie "Bloomberg" berichtet. Am 9. Juli läuft eine von Donald Trump gesetzte Frist im Zollstreit mit zahlreichen Handelspartnern, darunter der Europäischen Union – einschließlich Österreich –, ab.
Die betroffenen Staaten versuchen nun, Vereinbarungen mit den USA zu treffen, um höhere Zölle abzuwenden. US-Beamte haben signalisiert, dass in den kommenden Tagen mehrere Handelsabkommen angekündigt werden könnten.
Diese Maximalwerte würden damit höher liegen als alle Tarife, die Trump im Rahmen des "Liberation Day" im April angekündigt hatte. Der US-Präsident hat sich bislang nicht konkret dazu geäußert, welche Länder von wie hohen Zöllen betroffen sein werden. Man werde am Freitag die ersten zehn bis zwölf Briefe verschicken, in den Tagen darauf sollen die Strafzölle für die restlichen Länder bekanntgegeben werden. "Sie reichen von 10 oder 20 Prozent bis 60 oder 70 Prozent", so Donald Trump.
Der US-Präsident hat mit seiner Zollpolitik Streit mit Handelspartnern weltweit ausgelöst. Trump verhängte Anfang April hohe zusätzliche Zölle gegen zahlreiche Staaten, reduzierte sie dann aber kurz darauf für 90 Tage auf zehn Prozent. Für bestimmte Produkte wie Autos gilt ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und Aluminiumprodukte liegt er bei 50 Prozent.
"Exportwirtschaft ist die Grundlage unseres Wohlstands", so Österreichs Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer. Sechs von zehn österreichischen Euro werden durch Export erzielt. Der US-Markt sei für Österreich von ganz besonderer Bedeutung, deswegen wolle man nicht weiter an der Eskalationsschraube drehen, sondern am Verhandlungstisch Lösungen suchen.
Der EU drohte Trump mit Zoll-Aufschlägen von 50 Prozent, wenn sie sich nicht bis zum 9. Juli mit den USA einigt, deutete jedoch auch die Möglichkeit einer Verlängerung der Frist an. 50 Prozent Zoll wäre das Fünffache der derzeit gültigen zehn Prozent – dieser von Trump eingeführte Basiszollsatz für die meisten Waren ist ebenfalls bereits deutlich höher als das vorherige Zollniveau.