In der Wiener Staatsoper

Choreograf verändert das Ende eines Shakespeares-Werkes

Das Ballett "The Winter's Tale" feiert am Dienstag an der Wiener Staatsoper Premiere. In dem Bühnenwerk geht es um zweite Chancen und Vergebung.
Heute Entertainment
19.11.2024, 05:48
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William Shakespeare († 1616) hat das Schauspiel "The Winter's Tale" (Das Wintermärchen) Anfang des 17. Jahrhunderts verfasst. Heuer, zehn Jahre nach dem der Choreograf Christopher Wheeldon (51) das Werk als Ballett aufgeführt hat, wird das Stück in die Wiener Staatsoper einziehen.

Ab Dienstag, dem 19. November, wird das Ballett für zehn Termine im Haus am Ring aufgeführt. Für Star Choreograf Wheeldon enthält das Bühnenwerk eine ganz besondere Botschaft.

Der eifersüchtige König

Das Ballett handelt von Eifersucht und Vergebung. Leontes, König von Sizilien, wirft seiner schwangeren Frau Hermione vor, ihn mit dem gemeinsamen Freund Polixenes, dem König von Böhmen, betrogen zu haben.

Er wirft sie in den Kerker, erkennt das frisch geborene Mädchen nicht als sein Kind an und lässt es töten. Ein Diener beschließt jedoch das Mädchen lieber auszusetzen und sie wächst bei Schäfern auf.

Das große Wiedersehen

Wie das Schicksal so will, findet die ausgesetzte Tochter ihren Weg zum Sohn von Polixenes und die zwei verlieben sich ineinander. Leontes erkennt Perdita als seine Tochter an und die Familie ist wieder vereint.

Für Choreograf Wheeldon war es gar nicht so leicht, Shakespeares verwirrende Handlungsstränge als Ballett darzustellen: "Ich musste einen Weg finden, die Geschichte ein wenig zu straffen, denn sie ist ziemlich kompliziert und es gibt eine Menge Charaktere, verschiedene Situationen, sogar verschiedene Länder, und ich musste eine Sprache finden, die dem Publikum die Handlung sehr klar vermitteln konnte", erklärt er im "Heute"-Talk.

„Ich denke, es gibt immer Hoffnung und immer Raum für Vergebung“
Christopher Wheeldonim Gespräch mit "Heute"

Für den Briten beinhaltet das Stück eine wichtige Botschaft: "Ich denke, es gibt immer Hoffnung und immer Raum für Vergebung und Wiedergutmachung, und deshalb habe ich dieses Stück gewählt, weil es eine Geschichte ist, mit der sich die Menschen identifizieren können, denn ich denke, jeder hat irgendwann in seinem Leben um eine zweite Chance gebeten. Wir alle wissen, wie es ist, etwas Falsches zu tun, Reue zu empfinden und dann um Vergebung zu bitten", so Wheeldon.

Neues Ende?

Wheeldon ist dem Werk von Shakespeare treu geblieben, nur den Abschluss hat er sich zu eigen gemacht: "Shakespeare hat das Ende nicht wirklich so geschrieben. Shakespeare hat es sehr offen gelassen. Viele Regisseure haben sich gegen ein Happy End entschieden. Ich denke, es war wichtig, dass das Ballett mit einer hoffnungsvollen Note endet. Warum sollte man sich das alles antun, wenn das Ende ungewiss ist?", erklärt er im Gespräch mit "Heute".

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