Zerkratzte Kreuze, beschmierte Gedenktafeln, rote Farbe auf einer Kirchenfassade: Eine unheimliche Serie von Angriffen auf christliche Einrichtungen erschüttert aktuell Gläubige in Wien. Allein in den letzten zehn Tagen wurden vier Orte zur Zielscheibe von Vandalismus: Den Anfang machte die Kirche der Pfarre "Zum göttlichen Wort" in Wien-Favoriten, die nach massiver Verwüstung am 14. September zusperren musste.
Kurz darauf erwischte es die NS-Gedenkstätte des Österreichischen Cartellverbands – in der Nacht auf den 18. September wurde sie offenbar mit anarchistischen Zeichen beschmiert. Auch der Gebetsgarten am Marchfeldkanal wurde am 20. September bereits zum wiederholten Mal geschändet.
Der jüngste Vorfall betrifft die Paulanerkirche in Wien-Wieden: In der Nacht auf Dienstag wurde die Fassade mit roter Farbe beschmiert – die Farbwahl erinnert dabei an Blutspritzer und sorgt für Entsetzen. "Diese Reihen an Angriffen erschüttern mich, aber ich bin nicht überrascht", sagt Jan Ledóchowski, Chef der Meldestelle Christenschutz. Hinter den Taten vermutet er "linksextreme oder islamistische Feinde des Christentums", die Österreichs Gesellschaft "umstürzen" wollen.
Auch Suha Dejmek von der Meldestelle warnt: "Diese Taten verletzen nicht nur Eigentum und Glaubenssymbole – sie greifen das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft an. "Die Organisation fordert mehr Aufmerksamkeit und Schutzmaßnahmen: "Christenfeindlichkeit ist Realität und darf nicht länger ignoriert werden", so Ledóchowski.