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Christian Mitter: "Bin Norweger außer beim ÖFB-Team"

Heute Redaktion
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In der Brust von Christian Mitter schlagen zwei Herzen. Zum einen versucht er als norwegischer Cheftrainer den ÖSV-Stars das Leben schwer zu machen, andererseits ist der Österreicher mit Leib und Seele. "Heute" bat den Ramsauer zum Interview.

In der Brust von Christian Mitter schlagen zwei Herzen. Zum einen versucht er als norwegischer Cheftrainer den ÖSV-Stars das Leben schwer zu machen, andererseits ist der Österreicher mit Leib und Seele. "Heute" bat den Ramsauer zum Interview.

19 Rennen, 12 Siege – wie ist das zu erklären?

"Schwer, aber es gibt eigentlich kein Geheimnis. Harte Arbeit, zielstrebig sein und gesund bleiben, das ist es im Wesentlichen."

 

Man hört von . Was hat es damit auf sich?

"Überhaupt nichts, das ist ein Blödsinn. Wir fahren denselben Anzug wie voriges Jahr."

 

Sie sind erst kurz Chefcoach der Norweger, haben davor Slalom-Youngster Henrik Kristoffersen geformt. War seine Dominanz so zu erwarten?

"Man trainiert immer darauf hin. Es war immer das Ziel, dass man  - egal auf welchem Hang und egal wer in Form ist - konkurrenzfähig ist. Dass es so aufgeht, konnte man aber nicht erwarten."

 

Ist er vom Standing im Team schon auf einer Stufe mit Svindal und Jansrud?

"Eher noch nicht. Svindal und Jansrud sind ja im Speed-Lager und Henrik ist auch jünger als die anderen zwei. Er muss schon  noch viel lernen."

 

Bei den norwegischen Skispringern werkt mit Alex Stöckl auch ein Österreicher. Kennt ihr euch?

"Ja, früher sind wir sogar im Büro nebeneinander gesessen. Als er nach Norwegen kam, habe ich ihm meine Wohnung vermittelt, weil ich umgezogen bin. Aber später, als es so richtig los ging, ist der Kontakt etwas weniger geworden – wir sind ja beide viel unterwegs."

 

Sie wohnen schon einige Jahre in Norwegen. Wie ist das Leben dort?

"Eigentlich bin ich 50 Prozent in Oslo und 50 Prozent in der Ramsau. Und die meiste Zeit bin ich sowieso unterwegs. Aber mir geht es in Oslo sehr gut. Das ist eine super Stadt, weil sie das Meer und die Berge hat. Die norwegische Krone geht gerade so ein, dass es sogar gar nicht mehr so teuer ist. Jetzt ist die perfekte Zeit, um nach Norwegen auf Urlaub zu fahren."

 

Stimmt es, dass die Athleten keinen Tropfen Alkohol trinken?

"Bei Camps und bei Rennen nicht, das stimmt."

 

Sie sind sehr erfolgreich. Gab es vom ÖSV schon Abwerbeversuche?

"Nein – und es wäre auch sinnlos momentan. Ich habe Vertrag bis Olympia. Ich rede eigentlich mit keinem. Oder besser, eigentlich redet mit mir keiner."

 

Ist es theoretisch vorstellbar, eines Tages ÖSV-Chefcoach zu sein?

"Man soll nie nie sagen, aber momentan kann ich es mir nicht vorstellen."

 

Das schlechte Gewissen, dass Sie Norwegen von Sieg zu Sieg über Österreich führen, hält sich demnach in Grenzen?

"Sportmäßig fühle ich mich mehr als Norweger, auch bei anderen Sportarten. Außer das österreichische Fußball-Nationalteam, das taugt mir schon noch. Nicht nur, weil sie so gut sind, sondern immer schon. Ich habe auch Tickets für die EM. Aber sonst bin ich mehr Norweger, zum Beispiel bei Leichtathletik oder Sommer-Olympiade."