Politik

Schreckmoment in "ZiB2" – Thür fällt fast vom Sessel

Mit 27 Jahren war die neue Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm am Sonntag erstmals in der "ZiB2" zu Gast.

Leo Stempfl
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Charmant lächelnd vertuschte "ZiB2"-Anchor Martin Thür die Schrecksekunde.
Charmant lächelnd vertuschte "ZiB2"-Anchor Martin Thür die Schrecksekunde.
"ORF2"

In der kommenden Woche wird es ernst: Ab 26. Jänner streiken die Maturanten, da es 2022 – anders als in den letzten beiden Jahren – wieder eine verpflichtende mündliche Matura geben soll. Mehr als 100 Schulen streiken deswegen für eine "faire Matura". Unlängst kam es deswegen in der "Heute"-Redaktion zu einem hitzigen Streitgespräch zwischen Paul Stich, Chef der Sozialistischen Jugend, und VP-Schülersprecher Nico Marchetti.

Stich ärgert sich: "Wir haben keine flächendeckende PCR-Teststruktur, wir haben keine Luftfilter, wir haben kein Konzept für kleinere Lerngruppen. Ich frage mich: Was muss noch passieren? Müssen wir die Matura auf die Skipiste verlegen, dass Schüler die Aufmerksamkeit bekommen die sie verdienen?"

Marchetti sieht das "wesentlich sachlicher": "Ich möchte keine Headlines mit Skiliften produzieren. Nicht in allen Klassen sind Luftfilter sinnvoll, unsere Test-Infrastruktur ist europaweit beispielgebend." Der ÖVP-Abgeordnete findet: "Die Matura ist nicht der Feind, sie ist eine Chance, die zum Studium berechtigt und eine Eintrittskarte in die Arbeitswelt."

Thür fällt fast vom Sessel

Fest steht: Jugendliche sind von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie mit am stärksten betroffen. Mit Beginn der Vorbereitungszeit auf die Matura wurde deswegen die neue Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) zu Martin Thür in die "ZiB2 am Sonntag" geladen.

Der ORF-Anchor startete mit einer kurzen Schrecksekunde ins Interview, er bewegte sich ruckartig in Richtung des unteren Bildrands. "Ist Martin Thür gerade fast vom Sessel gefallen?", fragte ein User auf Twitter. "Fast" gesteht der Moderator unmittelbar nach dem Interview, "mein Trinkglas".

Beraten statt Bestrafen

Claudia Plakolm findet einleitend jedenfalls, "dass man der Jugend auch wieder etwas zutrauen kann". Maturanten bräuchten Planungssicherheit. "Jetzt müssen wir den Schritt wagen, dass sich die jungen Menschen auch beweisen können. Da ist die mündliche Matura eine gute Möglichkeit." Bei Lehrabschlussprüfungen und im Studium gab es immerhin auch keine Erleichterungen.

Auch wenn die Impfpflicht erst ab 18 Jahren gilt, sollen auch Jugendliche diese in Anspruch nehmen. Dabei soll aber eben nicht die Bestrafung, sondern die Beratung im Vordergrund stehen.

Prinzipiell: Warum gibt es dieses Jugend-Staatssekretariat eigentlich? Plakolm hält fest, dass sie sich über die Chance freut, weil die letzten Jahre für junge Menschen besonders herausfordernd waren. Hier gibt es nun viel zu tun, erste Pakete wurden bereits geschnürt.

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