Seit geraumer Zeit machen sogenannte Bankomatsprenger ganz Österreich unsicher. Ihr Vorgehen folgt dabei stets demselben Muster: In den Nachtstunden bringen die Täter Sprengsätze an Geldautomaten an und lassen diese detonieren. Mit ihrer Beute, die angeblich mehrere Millionen Euro umfasst, setzen sich die Täter in leistungsstarken Fluchtwagen vom Tatort ab. Bisher gelang es ihnen im Schutz der Dunkelheit nahezu immer, zu entkommen.
Bereits im Juli konnten insgesamt 33 Beschuldigte ausgeforscht werden. Für 14 Tatverdächtige klickten daraufhin die Handschellen. Die Ermittlungen dazu waren jedoch noch nicht abgeschlossen. Am Montag informierte das Bundeskriminalamt gemeinsam mit den Landeskriminalämtern Oberösterreich und Niederösterreich über weitere Festnahmen im Zusammenhang mit Bankomatsprengungen.
Durch internationale Zusammenarbeit – auch deutsche und niederländische Behörden ermittelten gegen dieselbe Gruppierung – ist es gelungen, weitere Mitglieder der Banden festzunehmen. Insgesamt kam dadurch bisher zu 19 Festnahmen. Laut Polizei werde gegen 33 Beschuldigte ermittelt. Zudem kam es zu 26 Hausdurchsuchungen, wovon fünf Deutschland und zehn in den Niederlanden durchgeführt wurden.
Konkret erhielt die eingerichtete SOKO am 2. August aus den Niederlanden einen konkreten Hinweis, dass eine Tätergruppe am Weg nach Österreich sei. Durch Observationen konnte relativ rasch eine angemietete Wohnung im steirischen Trieben als Zentrale der Gruppe ausgeforscht werden.
Wenige Wochen danach verließ die Gruppierung in den Nachtstunden die Wohnung. Am 19. August kam es in Hofkirchen im Traunkreis (Oberösterreich) zum nächsten Coup. In der örtlichen Raiffeisen-Filiale kam es zu einer erfolgreichen Sprengung.
Die Tätergruppe konnte nach kurzer Flucht in Hörsching gestoppt und festgenommen werden. Laut Polizei leisteten die Verdächtigen keine Gegenwehr. Bei der Durchsuchung des Fluchtfahrzeugs – es handelt sich um einen RS6 – wurden weitere Sprengmittel sichergestellt. Eine weitere Verdächtige konnte außerdem in der Wohnung angetroffen werden. Laut Polizei handelt es sich bei ihnen unter anderem um deutsche und niederländische Staatsbürger im Alter von 18 bis 32 Jahren.
