Kunstkrimi in Wachau

Schiele-Werk im Millionen-Wert ist einfach verschwunden

In der Wachau spielt sich ein Kunstskandal ab: Seit Monaten gilt ein Meisterwerk des österreichischen Expressionisten Egon Schiele als verschwunden.
Newsdesk Heute
23.08.2025, 20:59
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Ein Krimi um ein teures Kunstwerk des Expressionisten Egon Schiele in der Wachau beschäftigt nun ganz Österreich. Das unter dem Titel "Halbakt, Rückenansicht" bekannte Original – signiert "Egon Schiele 1913" – hing jahrelang in einem unscheinbaren Einfamilienhaus am linken Donauufer, mitten im UNESCO-Weltkulturerbe Wachau.

Dort verschwand das Bild spurlos, berichtet die "Krone". Der Akt zeigt einen Mann mit schwarzer Kreide – der grüne Leibteil ist durchsichtig – und misst rund 47 × 37,5 Zentimeter.

Keine Spuren, aber Kunstwerk weg

Pikant: Bereits seit April 2024 gilt das Meisterwerk im Millionenwert als verschwunden. Erst vor wenigen Tagen wurde der mutmaßliche Diebstahl aber offiziell angezeigt – beim zuständigen Bundeskriminalamt (BKA) und der Polizeiinspektion in Purkersdorf.

Auch die Details lesen sich wie ein Krimi: Keine Einbruchsspuren, kein Hinweis – und doch entwendet. Laut Polizei kam der Verlust im Rahmen einer Verlassenschaftsbearbeitung erst zur Sprache. Das BKA hat den Fall nun als Aktenzeichen aufgenommen, der geschätzte Schaden reicht bis zu zwei Millionen Euro.

Experten im Bundeskriminalamt aktiv

Eingeschaltet hat sich das Referat Kulturgutfahndung im Bundeskriminalamt. Dessen Aufgabe reicht weit über die reine Suche nach gestohlenen Schätzen hinaus. Die Experten kontrollieren regelmäßig den Kunsthandel, werfen einen prüfenden Blick auf Online-Portale oder durchforsten Auktionskataloge.

Ziel ist es, mögliche Fälschungen, verdächtige Angebote oder verschwundene Werke aufzuspüren. Alles, was tatsächlich als gestohlen gemeldet wird, landet in einer eigenen kriminalpolizeilichen Datenbank.

Unabhängig, welches Verbrechen dahintersteckt

Geht es über die Landesgrenzen hinaus, spielt Interpol eine wichtige Rolle. Über deren Datenbank können sich Interessierte kostenlos registrieren und ebenfalls nachsehen, welche Objekte weltweit gesucht werden.

Zusätzlich lassen sich Einträge ganz bequem auch über die App "ID Art" abrufen. Besonders brisant: Das Kulturgut-Referat ist innerhalb der österreichischen Polizei zentrale Anlaufstelle für alles, was mit Kunst- und Kulturgutdelikten zu tun hat – unabhängig davon, welches Verbrechen im Detail dahintersteckt.

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