Im ORF sorgte zuletzt ein weiterer Antisemitismus-Skandal für Aufsehen. Nach der Debatte um Aussagen eines Nahost-Korrespondenten geriet ein Redakteur der Sendung "Am Schauplatz" in die Kritik.
Der Journalist hatte auf Facebook gepostet: "Wenn ich 2000 Jahre lang Opfer bin, dann sollte ich mir langsam überlegen, woran das wohl liegen mag." – eine Aussage, die so verstanden werden kann, dass Juden eine Mitschuld an Pogromen und dem Holocaust zugeschrieben wird.
In weiteren Kommentaren relativierte er Israels Handeln, sprach von historischen "Verbrechen" bei Nationengründungen und bezeichnete Andersdenkende als "beschränkt".
Die Postings lösten breite Empörung auf Twitter aus. Schließlich reagierte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann persönlich und erklärte die Äußerungen für "völlig inakzeptabel". Der betreffende Beitrag wurde inzwischen gelöscht.
Am Freitag nun der Paukenschlag: Wie der ORF in einer Aussendung bekannt gibt, hat man sich mit dem betroffenen Redakteur auf eine Auflösung seines Dienstvertrages geeinigt. In einer Stellungnahme entschuldigt sich der Journalist für sein Posting: "Ich bedaure zutiefst einen Satz geschrieben zu haben, den ich von niemandem so unwidersprochen stehen lassen würde. Dieser Satz steht gegen alles, wofür ich mich in meinem privaten und beruflichen Leben eingesetzt habe."