General Weissmann reagiert

ORF-Redakteur empört mit antisemitischem Posting

"Wenn ich 2000 Jahre lang Opfer bin, dann sollte ich mir langsam überlegen, woran das wohl liegen mag", richtet ein ORF-Redakteur Israel aus.
Newsdesk Heute
19.08.2025, 15:54
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Im ORF gibt es einen neuen Antisemitismus-Eklat. Aufregung gab es schon über die Äußerungen des Nahost-Korrespondenten, als dieser in der "ZiB" festhielt, dass Araber nicht einmal ein Wort für Antisemitismus haben. Die Beurteilung damals war kompliziert (mehr dazu hier), diesmal ist die Lage recht eindeutig.

Juden selber schuld an 2.000 Jahren Verfolgung?

Ein Redakteur und Gestalter der ORF-Sendung "Am Schauplatz" kommentierte auf Facebook abenteuerliche Thesen. "Wenn ich 2000 Jahre lang Opfer bin, dann sollte ich mir langsam überlegen, woran das wohl liegen mag." Klingt ganz so, als würde er Juden eine Mitschuld an Holocaust und Pogromen geben.

Israel könne sein aktuelles Handeln nicht mit 2.000 Jahren Geschichte begründen, schreibt er weiter. Ganz allgemein gehe die Gründung einer Nation immer mit Verbrechen einher. "Man kann nicht andere bestehlen, vertreiben und umbringen und dabei unschuldig bleiben." Wer das nicht verstehe, sei "einfach nur beschränkt".

ORF-General reagiert

Die Äußerung sorgte vor allem auf Twitter für breite Empörung. Letztlich ergriff sogar Generaldirektor Roland Weißmann höchstpersönlich das Wort: Der ORF verurteile den Inhalt des Postings als "völlig inakzeptabel". Mittlerweile wurde es gelöscht.

Ernste Konsequenzen könnte es trotzdem geben: "Eine Überprüfung möglicher dienstrechtlicher Konsequenzen habe ich bereits eingeleitet", so Weißmann weiter.

"Täter-Opfer-Umkehr"

Mit Empörung reagiert auch die Israelitische Kultusgemeinde für Salzburg, Steiermark und Kärnten. "Diese Aussage überschreitet eine rote Linie", erklärt Präsident Elie Rosen. "Wer so spricht, betreibt klassische antisemitische Täter-Opfer-Umkehr: Er deutet die Verfolgung der Juden als eine Art selbstverschuldete Geschichte. Damit werden die Opfer verhöhnt und der Antisemitismus legitimiert."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.08.2025, 17:49, 19.08.2025, 15:54
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