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Comeback? Wut-Bremser nun doch begnadigt?

Nach dem Brems-Eklat von Misano galt Motorradpilot Romano Fenati als Persona non grata. Plötzlich steht eine WM-Rückkehr im Raum.

Heute Redaktion
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Eigentlich suchte Romano Fenati jetzt nur noch Ruhe. Er wollte nach Hause nach Ascoli, sich zurückziehen und im Eisenwarenladen der Eltern auf andere Gedanken kommen. Zu viel ist in den letzten Tagen auf ihn eingeprasselt. Ihn, den jetzt viele in der Szene nur noch Rüpel nennen. Der Sturm ist selbstverschuldet.

Vor zehn Tagen zog er beim GP in Misano die Bremse seines Kollegen Stefano Manzi. Während der Fahrt. Bei über 200 Kilometer pro Stunde. Fenati büßte für seine Tat. Er wurde gesperrt, sein Team Marinelli Snipers warf ihn raus und sein künftiger Arbeitgeber MV Agusta löste seinen Vertrag für die nächste Saison auf. Fenati trat zurück. Die Geschichte schien vorerst zu Ende erzählt. Schien.

Wie das italienische Fachportal GPOne.com nun berichtet, soll Fenati schon bald begnadigt werden. Offenbar seien MotoGP-Promotor Dorna und der Motorradweltverband daran interessiert, den 22-Jährigen zu rehabilitieren. Eine WM-Rückkehr steht plötzlich im Raum. Laut GPOne.com stammt die Idee von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta höchst persönlich. Die Meldung wird ausgerechnet an jenem Tag publik, als Fenati im Hauptquartier des Motorradweltverbands den Eklat von Misano erklären muss.

Fenati soll an Fairness-Kampagne mitwirken

Ezpeletas Plan: Sobald seine Sperre abgelaufen ist, soll Fenati wieder WM-Rennen fahren. Zudem soll sich Fenati an einer Kampagne beteiligen, die die Sicherheit und Fairness im Motorradsport thematisiert. Vielleicht haben die jüngsten Voten von aktiven und ehemaligen Piloten tatsächlich einiges bewirkt. Sie forderten öffentlich, dem Italiener noch einmal eine Chance zu geben.

Dass es nach wie vor kritische Stimmen gibt, die ihn für immer verbannt sehen wollen, ist nicht Fenatis größtes Problem. Im Moment hat er nämlich weder ein Team noch eine Lizenz. Dass der Geschasste tatsächlich so schnell wieder ein Motorradrennen bestreitet, darf bezweifelt werden.

(Heute Sport)