Coronavirus

Corona-"Alarmglocken schrillen" – das droht am Montag

LH Schützenhöfer drängt die Regierung, bundesweit die Corona-Maßnahmen zu verschärfen. Besonders beim Thema Maske will er "sehr weit" gehen.

Roman Palman
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Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (l.) und Bundeskanzler Sebastian Kurz im Rahmen einer Abgeordnetenkonferenz der steirischen Volkspartei, 1. Februar 2019
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (l.) und Bundeskanzler Sebastian Kurz im Rahmen einer Abgeordnetenkonferenz der steirischen Volkspartei, 1. Februar 2019
picturedesk.com/APA/Erwin Scheriau

Obwohl die Steiermark im Vergleich zu anderen Bundesländern im Sieben-Tages-Schnitt noch vergleichsweise gut dasteht, ist die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen zwei bis drei Tagen stark angewachsen. Diese Enwicklung "lässt die Alarmglocken schrillen", so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) am Rande einer Sitzung der Corona-Expertenkommission in Graz.

Wie die APA meldet, macht Schützenhöfer nun Druck in Richtung der türkis-grünen Bundesregierung und kündigte eigene Maßnahmen an: "Wenn der Bund am Montag keine Maßnahmen setzt, werden wir welche setzen." Gleichzeitig solle aber eine einheitliche Lösung für ganz Österreich her, besonders was Maskenpflicht, Sperrstunde für die Gastronomie und auch Schulen angehe. Denn: "Die Leute kennen sich nicht mehr aus", so der steirische Landeschef.

Sollte die Bundesregierung doch noch am Montag mit einer weiteren Nachschärfung der Corona-Maßnahmen reagieren, will Schützenhöfer trotzdem dies nicht tatenlos hinnehmen. "Dann werden wir darüber reden, welche ergänzenden Maßnahmen oder Einschränkungen wir durchführen müssen", so der ÖVP-Grande laut APA weiter. Die steirischen Spitäler seien zwar aktuell nicht an ihre Grenzen gestoßen, "aber es ist eine angespannte Situation".

Ausweitung der Maskenpflicht

Doch was kommt da auf die Österreicher und insbesondere die Steirer zu? Schützenhofer lässt durchblicken, dass man beim Thema Maske "sehr weit gehen" werde. Wegen der vermehrten Ansteckungen in kleineren Vereinen und im privaten Bereich werde man diskutieren müssen, wo die Maske verbindlich zu tragen sei. Denn sei nach Meinung des Landeshauptmannes der beste Schutz.

Der Mund-Nasen-Schutz sei auch Voraussetzung, damit es wieder größere Veranstaltungen mit mehr Teilnehmern geben könne. Das steirische Credo: Abstand, Einbahnregelungen, Maske und kein Alkohol. Gleichzeitig spricht sich Schützenhöfer gegen eine Maskenpflicht im Freien aus: 

"Päpstlicher als der Papst brauchen wir nicht werden, aber wir müssen uns anstrengen."

Trotz aller Dringlichkeit wolle er aber der Bundesregierung und deren (Telefon)konferenz mit den Landeshauptleuten am Montag nicht vorgreifen. "Wir müssen schauen, dass wir vom Fleckerlteppich und Chaos wegkommen", so Schützenhöfer weiter. 

Gleichzeitig schilderte der 68-Jährige, dass es für die Bundesregierung schwieriger geworden sei, alle Länder auf die gleiche Linie zu bringen. Aber auch innerhalb der türkis-grünen Koalition bröckelt offenbar die Einigkeit. So sei es auch intern schwieriger geworden, einvernehmlich und nachdrücklich Regelungen zu schaffen.

Corona-Ignoranz als neue Bedrohung

"Meine größte Sorge ist die Sorglosigkeit. Das unterscheidet die Situation im Vergleich zu April, denn da hatten die Leute Respekt. Dieser Respekt ist gewichen und wir müssen an die Selbstverantwortung der Menschen appellieren. Wir dürfen nicht nachgeben, was persönliche Vorsichtsmaßnahmen anbelangt", wird der Landeshauptmann weiter zitiert. 

Man müsse es schaffen, dass es den Leuten "nicht mehr wurscht ist, ob sie angesteckt werden". "Das ist eine Epidemie: Wir müssen sie ernst nehmen. Ich bin kein Impfungsfetischist, aber wenn es die Corona-Impfung gibt, werde ich mich impfen lassen."

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