Gesundheit

Corona, Impfung, Masken – was jetzt wirklich geplant is

Neben dem Coronavirus sind auch andere Infektionswellen im Anrollen. Wer eine Maskenpflicht verhängen kann und wie es mit dem Impf-Chaos weitergeht.

Christine Scharfetter
Gesundheitsminister Johannes Rauch sieht die Maskenpflicht als einen Fall für die Hausordnung in Spitälern und Ordinationen.
Gesundheitsminister Johannes Rauch sieht die Maskenpflicht als einen Fall für die Hausordnung in Spitälern und Ordinationen.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com, HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Die Zahl der Corona-Infektionen steigt weiter. Aktuell befindet sie sich auf einem Niveau wie zuletzt Mitte April. Knapp 200 Personen werden derzeit mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt, während andere Infektionswellen erst noch erwartet werden.

Dennoch sieht Gesundheitsminister Johannes Rauch derzeit keinen Grund zur Beunruhigung - obwohl es an einigen Eckpunkten hakt. Wie es mit dem Impf-Chaos weithergeht und wie es mit der Maskenpflicht aussieht:

1
Corona-Zahlen steigen

"Wir haben heute einen besseren Überblick als vor einem Jahr", betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch bei einem Pressegespräch am Montag. Das liege daran, dass Österreich den vergangenen Monaten sein Monitoring-System deutlich ausgebaut habe. So wurde das Abwasser-Monitoring auf 48 Kläranlagen erweitert und decke damit mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ab. Die genomische Sequenzierung werte sowohl Abwasserproben als auch Corona-Tests von niedergelassenen Ärzten aus und zeige die kursierenden Virusvarianten. Zusätzlich gebe es noch das SARI-Dashboard: "Ein Instrument, Das uns wirklich einen präzisen Überblick darüber gibt, was sich in den Spitälern abspielt."

"Wenn es kalt wird, ändert sich die Situation."

Zu sehen sei anhand dessen, dass "wir derzeit eine Corona-Entwicklung haben, die in der Tendenz ansteigt." Unterdessen seien andere Atemwegserkrankungen hingegen sogar gesunken. "Wenn es wirklich kalt wird, ändert sich die Situation", merkte Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, an.

2
Überlastung der Spitäler

"Nach allem, was wir jetzt wissen und wie wir es einschätzen, ist keine Überlastung der Spitäler zu erwarten", so Rauch. "Wir haben einen guten Überblick was sich im Winter auf der Südhalbkugel der Erde abgespielt hat. Das sind Indikatoren dafür, dass wir aktuell nicht die Sorge haben müssen, in eine Überlastungssituation hineinzulaufen."

3
Lösung für Impf-Chaos

Die unübersichtlichen Impfmöglichkeiten im niedergelassenen Bereich und die Wartezeiten für einen Impftermin, sorgen für Unmut, den auch der Minister teilt. "Wenn die Bereitschaft da ist, sich impfen zu lassen, kann es nicht daran scheitern, dass es keine Termine gibt." Wenn es weitere 14 Tage dauert bis, das Problem gelöst ist, wäre ihm das bereits zu lange.

"Wenn die Bereitschaft da ist, sich impfen zu lassen, kann es nicht daran scheitern, dass es keine Termine gibt."

Sollte dies nicht der Fall sein, habe man bereits eine Alternative parat: "In anderen europäischen Staaten wird in Apotheken geimpft. Wir haben in Österreich eine Vielzahl von Apotheken, die durchaus in der Lage wären das anzubieten. Klappt es im niedergelassenen Bereich nicht, werden wir das dort organisieren." Dennoch ist Rauch zuversichtlich, dass die Ärzteschaft das noch in den Griff bekommen werde. 

4
Wer soll sich wann impfen lassen

Besonders empfohlen ist die Corona-Impfung – genauso wie jene gegen die Grippe – für Personen ab 60 Jahren oder mit bestimmten Risikofaktoren. Der richtige Zeitpunkt sollte allerdings mit dem eigenen Arzt besprochen werden: "Sprechen Sie mit ihrem Arzt über Ihr persönliches Zeitfenster, wann ist eine Auffrischungsimpfung notwendig, fällig, angebracht. Nützen Sie das, lassen Sie sich beraten. Die Impfung ist ein guter Schutz gegen schwere Verläufe und in den ersten Wochen auch gegen eine Ansteckung."

5
Maskenpflicht

Die Empfehlungen seien klar. Die mittlerweile gängigen Hygienemaßnahmen wieder en vogue und eine Maske überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen, angebracht. Eine erneute Maskenpflicht von Seiten der Regierung sei nicht angedacht und stehe auch nicht zur Debatte. Könnte in gewissen Bereichen jedoch zurückkehren: "Es gibt die Möglichkeit für Spitäler und Ordinationen in ihrer Hausordnung eine Maskenpflicht zu erlassen, die ist dann einzuhalten."