Coronavirus

Ab diesem Monat werden wir Corona beherrschen

Seit 27. Dezember wird in Österreich gegen Corona geimpft. Virologe Christoph Wenisch erklärt im Ö1-Morgenjournal, ab wann sich die Lage entspannt.

Andre Wilding
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    Unter enormen Medieninteresse wurden am gestrigen Sonntag die ersten Freiwilligen an der Medizinischen Universität Wien gegen das Coronavirus geimpft. Zeitgleich haben auch in den Bundesländern die Immunisierungen begonnen. Nach dem Impfbeginn in Österreich startet die Bundesregierung nun eine Aufklärungskampagne, bei der es vor allem um die Frage geht, welche Personen wann Zugang zur Impfung bekommen.

    Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung an der Klinik Favoriten, war einer der ersten Personen in Österreich, die gegen das Virus geimpft wurden. "Es war eine große Freude, dass ich ausgewählt worden bin", sagt der Virologe einen Tag nach der Impfung im Ö1-Morgenjournal. Er könne das Virus nun nicht mehr bekommen und "auch nicht mehr in die Familie hineintragen und weitergeben."

    "Es war eine große Erleichterung und ich bin sehr dankbar", sagt Wenisch. Die Hoffnung auf eine baldige Entlastung in den Krankenhäusern und vor allem auf den Intensivstationen sei groß. "Ich erwarte mir auch, dass hier (Anm. in den Stationen) alle mittun", so der Virologe. Es gehe dann lediglich nur um den Zeitpunkt, "wann der Impfstoff kommt". "Wenn man mittut, wird die Anzahl der Infektionen zurückgehen und die schweren Fälle auch", weiß Wenisch.

    Video: So wurde Wenisch geimpft

    Ab April wird sich Corona-Lage beruhigen

    Und weiter: "Das kann nur wirken und es ist auch zu erwarten, dass wir das hinbekommen. Ich bin guter Hoffnung, wenn die Aufklärung funktioniert und es keine Nebenwirkungen gibt, dass sich die Menschen impfen lassen." Zudem spielen laut Wenisch zwei weitere Effekte eine wesentliche Rolle: "Die Wärme und das Rausgehen - also die geringere Wahrscheinlichkeit, Indoor das Virus zu übertragen".

    Doch ab wann ist eigentlich mit einer Besserung der Corona-Situation in Österreich bzw. auch an den Spitälern und Intensivstationen zu rechnen? "Ich gehe davon aus, dass sich die Lage im April, Mai oder Juni beruhigt und dass wir das Virus bis dahin beherrschen", so der Virologe weiter. Wenisch rechnet auch damit, dass sich bis dahin auch die Gesamtsituation in den Krankenhäusern und Intensivstationen entspannen wird.

    "Dann werden wir auch weniger Todesfälle haben", ist sich der Mediziner sicher. "Denn wenn sich die Leute nicht anstecken, können sie auch nicht krank werden und einen schweren Verlauf haben. Das wird sich mit Sicherheit auch auf die Zahl der Todesfälle auswirken."

    "Müssen Lockdowns rasch loswerden"

    Laut dem Virologen gehe es nun darum, dass "wir diese ganzen Lockdowns rasch loswerden. Die sind für alle Menschen unerträglich." Und das sollte auch ein "motivierender Grund" sein, sich "einen kleinen Stich setzen zu lassen". Viele Personen seien aber weiterhin unsicher, ob sie sich gegen Corona impfen lassen sollen. Wie kann man den Impfwillen der Bevölkerung erhöhen?

    "Es kommt auf zwei Dinge an. Erstens: Sicherheit! Das ergibt sich aus dem Umstand, wenn viele Menschen geimpft sind. Das wird das wesentliche sein. Und zweitens_ Wirksamkeit! Wenn man sieht, dass das stimmt, was in den Studien herausgekommen ist. Das sind zwei wesentliche Faktoren und das muss man nun spürbar machen", stellt Wenisch am Montag im Ö1-Morgenjournal klar.

    Impfen - oder das Virus bekommen

    Auf die Frage, wie hoch die Durchführungsrate für einen Erfolg sein müsste, sagt der Virologe: "70 bzw. 80 Prozent! Und das ist auch realistisch. Es gibt keine Alternative zur Impfung. Entweder Impfung oder das Virus bekommen. Das muss jeder für sich selber beantworten, was er möchte. Es gibt kein Freiticket, dass man keinen schweren Verlauf bekommen kann und es gibt keine Garantie." Das einfachste sei laut Wenisch, wenn sich die Immunität über die Impfung aufbaue.

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