Österreich

Neue Begegnungszonen trotz geringer Nachfrage

In fünf weiteren Bezirken wurden am Dienstag neue Straßenzüge für Fußgänger frei gegeben. Insgesamt gibt es jetzt schon neun.

Heute Redaktion
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In der Hasnerstraße sind seit Freitag alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt.
In der Hasnerstraße sind seit Freitag alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt.
Bild: Sabine Hertel

Mit ihrem Vorschlag, einzelne Straßen für Fußgänger zu öffnen, soll sich Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) beim Koalitionspartner SPÖ nicht unbedingt Freunde gemacht haben. Die Stadträtin hat sich trotzdem durchgesetzt, am Freitag wurden die ersten Straßen eröffnet. Trotz schönem Wetter lockten die neuen Freiräume allerdings nur wenige Wiener auf die Straßenmitte. Wie berichtet, waren die Abschnitte am Wochenende teilweise fast leer gefegt.

Davon unbeeindruckt, verkündete Hebein am Dienstag, dass ab sofort in fünf weiteren Wiener Bezirken Platz für Fußgänger geschaffen wird.

Vorrang für Spaziergänger in fünf weiteren Bezirken

Neben Wien-Leopoldstadt, Wieden, Margareten, haben auch in Neubau und Favoriten Spaziergänger Vorrang. "Das Coronavirus hat unseren Alltag stark verändert. Wir dürfen das Haus nur zum Arbeiten, Einkaufen und um anderen Menschen zu helfen verlassen. Aber wir alle brauchen ab und an etwas frische Luft", so Vizebürgermeisterin Birgit Hebein. "Deshalb freut es mich, dass heute in weiteren fünf Bezirken mehrere Straßenzüge zu temporären Begegnungszonen umfunktioniert werden. So ermöglichen wir es den Menschen, die in dicht verbauten Gebieten wohnen und keinen Park in der Nähe haben, dass sie spazieren gehen und gleichzeitig den vorgeschriebenen Abstand einhalten können."

Regeln in der Begegnungszone

In Begegnungszonen sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Somit dürfen auch Fußgänger die Fahrbahn benutzen. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für Autofahrer beträgt 25 km/h.

Keine Sorge vor Parkstrafen

Parkplätze fallen dadurch nicht weg, versichert ein Sprecher von Birgit Hebein. Bestehende Parkregelungen bleiben aufrecht. Wie "Heute" berichtet, hat der ÖAMTC vor illegalen Parkplätzen gewarnt. Denn, "in Begegnungszonen müssen Parkplätze als solche markiert sein. Allerdings sind nicht überall Bodenmarkierungen vorhanden, obwohl man hier bis dato sein Auto völlig legal abstellen konnte", so Jurist Nikolaus Authried.

Der Verkehrsklub muss sich laut dem Sprecher von Hebein aber keine Sorgen machen, es seien nur Zonen ausgewählt worden, wo eine Bodenmarkierung vorhanden sei.

Hier haben Fußgänger ab sofort mehr Platz

Nach den ersten vier temporären Begegnungszonen in der Rechten Bahngasse (Wien-Landstraße), Florianigasse (Josefstadt), Schopenhauerstraße (Währing) und Hasnerstraße (Ottakring) folgen im Laufe des 14. Aprils folgende Straßen:

Wien-Leopoldstadt: Alliiertenstraße und Pazmanitengasse

Wieden und Margareten: Kettenbrückengasse, Große Neugasse, Schaumburgergasse von Wiedner Hauptstraße bis Waltergasse, Waltergasse und Graf Starhemberg-Gasse von Waltergasse bis Südtiroler Platz

Wien-Neubau: Kandlgasse und Hermanngasse von Westbahnstraße bis Kandlgasse

Wien-Favoriten: Fernkorngasse von Raxstraße bis Quellenstraße und von Pernerstorfergasse bis Hasengasse