Coronavirus

Geheimpapier enthüllt die Corona-Hotspots in Wien

Wie ist die Corona-Lage in Wien derzeit? "Heute" hat recherchiert, wie viele Menschen in den 23 Bezirken in der letzten Woche Corona-positiv waren.

Clemens Oistric
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Die <em>"Heute"</em>-Grafik zeigt die aktuelle Corona-Lage in den 23 Bezirken.
Die "Heute"-Grafik zeigt die aktuelle Corona-Lage in den 23 Bezirken.
Picturedesk/Grafik: "Heute"

Die Virus-Situation in Österreich spitzt sich wieder zu. Am Samstag wurden österreichweit 1.058 Neuinfektionen bei den Behörden eingemeldet, am Sonntag 714davon 249 in der Bundeshauptstadt Wien. Sowohl die Werte von Samstag als auch von Sonntag sind seit Beginn der Pandemie absolute Höchststände an Wochenend-Tagen. Doch wie verteilten sich die Positiv-Befunde in den vergangenen sieben Tagen auf die 23 Bezirke Wiens? Die interaktive "Heute"-Karte (siehe unten) gibt darüber Aufschluss.

Die neuen 7-Tages-Inzidenzen

Die Stadt Wien veröffentlicht diese Zahlen nicht von sich aus und möchte als "politischer Bezirk" nur im Gesamten betrachtet werden. Aufgrund ihrer Job- und Freizeitaktivitäten würden sich die Wiener nicht nur in ihrem Wohnbezirk aufhalten, wird gerne als Erklärung herangezogen. Doch kaum eine Frage beschäftigt die "Heute"-Leser im Zusammenhang mit dem Virus mehr als die Corona-Situation vor der eigenen Haustüre. "Heute" recherchierte daher die aktuellen 7-Tages-Inzidenzen für die 23 Bezirke. Ein geheimes Papier der AGES gibt Aufschluss darüber, wie viele Personen sich in der vergangenen Woche auf 100.000 Einwohner gerechnet neu mit Corona ansteckten. 

 Was sticht ins Auge? Die meisten Neu-Infektionen wurden demnach in Floridsdorf registriert, gefolgt vom bevölkerungsreichsten Bezirk Favoriten. Dahinter: Brigittenau, Leopoldstadt, Ottakring, Rudolfsheim sowie Mariahilf.

15 von 23 Bezirken "Corona-rot"

Laut der Ampel-Regel (Rot bei über 100 Fällen pro 100.000 Einwohner, Anm.) wären 15 der 23 Bezirke "Corona-rot". Für ganz Wien bleibt es freilich – wie nach der letzten Kommissionssitzung am Donnerstag berichtet – bei orange. Durch eine Risiko-Adjustierung ist für die Ampelschaltung nicht nur die 7-Tages-Inzidenz ausschlaggebend, sondern etwa auch die Rückverfolgbarkeit der Fälle und die freien Krankenhausplätze. In Wien sind die stationären Kapazitäten in den Spitälern derzeit noch nicht annähernd ausgeschöpft. Auch der Bezirk mit der derzeit höchsten 7-Tages-Inzidenz (Floridsdorf/165 Fälle auf 100.000 Einwohner gerechnet) ist nicht so stark betroffen, wie es etwa die Leopoldstadt (201,2 Fälle pro 100.000 Einwohner) im September war.

► Österreichweit, wenn man Wien als nur einen politischen Bezirk heranzieht, sind Hermagor (Ktn./241,44) und Landeck (T/148,78) derzeit stärker als die Hauptstadt betroffen. Dahinter: Ried (OÖ/116,01), Hallein (Sbg./109,32), Gmünd (NÖ/108,78) und Krems (NÖ/104,52).

Ausreichend Spitalskapazitäten

Von den österreichweit 674 zur Verfügung stehenden Intensivbetten sind aktuell 103 belegt. Auf Normalstationen werden derzeit 373 Patienten mit Covid-19 behandelt. Die meisten aktiven Fälle gibt es derzeit in Wien. Dahinter: Niederösterreich und Oberösterreich.