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Shiffrin-Wutrede: "Hört auf, euch zu beschweren!"

Heute Redaktion
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Ski-Star Mikaela Shiffrin hat genug! Die US-Amerikanerin wendet sich mit einer Botschaft an ignorante Menschen, die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus missachten.

Mikaela Shiffrin hatte sich nach dem Tod ihres Vaters Jeff Anfang Februar lange aus den sozialen Medien zurückgezogen. Auch im Ski-Weltcup pausierte sie. Das geplante Comeback fiel wegen dem vorzeitigen Saisonende aufgrund der Coronavirus-Pandemie ins Wasser. Zuletzt teilte die 25-Jährige herzzerreißende Bilder und Videos ihres Papas. Zu den aktuellen Ereignissen sagte sie lange nichts.

Bis jetzt. Auf der Rückreise aus Europa beobachtete die Ski-Dominatorin Menschen, deren Verhalten sie stinksauer macht.

Corona hält die Welt in Atem. Shiffrin startet einen Aufruf, dass sich "alle" an der Eindämmung des Virus beteiligen müssen. Und wählt dabei deutliche Worte. Der 5:39 Minuten lange Clip wurde bereits mehr als 330.000 Mal aufgerufen.

Die Shiffrin-Wutrede übersetzt

Ich bin in Selbstquarantäne, wie so viele Menschen. Ich fühle mich immer noch gut.

Als wir reisten, sahen wir wirklich viele Leute, die sich nicht die Hände wuschen. Sie husteten, niesten, ohne ihren Mund zu bedecken. Das eine Mal, als ich auf die Toilette musste, gingen alleine in der Zeit, in der ich mir die Hände wusch, drei Leute aus und ein, ohne sich überhaupt die Hände zu waschen.

Das ist ein Weckruf. Von denen ihr mittlerweile sicher schon massenweise gesehen habt. Trotzdem gibt es noch immer Menschen, denen das alles völlig egal ist. Es betrifft uns alle: gesundheitlich, wirtschaftlich. Alle!

Wir wissen, dass Ältere schwerer betroffen sind. In manchen Ländern müssen Spitäler schon Menschen über einem gewissen Alter abweisen, weil sie nicht mehr genug Ressourcen haben.

Die Mehrheit der Menschen in meiner Altersgruppe werden keine signifikanten Symptome haben. Viele Menschen nehmen es also immer noch nicht ernst und beschweren sich über die Auswirkungen auf ihr Leben. Hört auf, euch zu beschweren!

Es gibt viele Dinge, die wir derzeit nicht kontrollieren können. Aber es gibt Dinge, die wir kontrollieren können. Und was wir kontrollieren können, MÜSSEN wir kontrollieren. Wir brauchen ein Bewusstsein, um "die Kurve abzuflachen".

Es geht um jeden. Ich weiß nicht, ob es Faulheit, Ignoranz oder ein genereller Mangel an Mitgefühl ist. Aber wir müssen es jetzt ernst nehmen.

Es ist geht hier um generelle, persönliche Hygiene. Wenn man hustet, bedeckt man seinen Mund. Das sollte eigentlich kein Thema sein. Selbst zuhause sollte jeder seine Hände waschen.

Wenn ihr kein Taschentuch habt, hustet ins Shirt. Behaltet die Keime bei euch. Die Armbeuge ist besser als nichts, kann aber Keime an andere oder Dinge übertragen. Wascht eure Hände. Eigentlich immer, wenn ihr etwas berührt. Aber auf alle Fälle, wenn ihr auf der Toilette wart. Speziell in der Öffentlichkeit, aber sogar daheim, müsst ihr sie 20 Sekunden lang waschen. Sogar, wenn ihr keine Seife habt, wascht ihr die Hände länger.

Das ganze "Social Distancing"-Konzept verkommt zu einer Art Witz, ist es aber nicht.

Wenn ihr jemanden seht, der sich nicht an diese Dinge hält ... Redet ihn darauf an! Ihr müsst nicht gemein sein, aber manche Menschen kapieren es nicht einmal, wenn sie die persönliche Hygiene nicht beachten.

Je schneller wir uns daran halten, desto schneller endet die Panik, desto schneller erholt sich die Wirtschaft. Und unsere geliebten Menschen werden tatsächlich die Hilfe erhalten, die sie benötigen.

Zuletzt: Seid freundlich! Ihr wisst nie, was jemand gerade durchmacht. Dieser Stress, die Panik verstärkt die Probleme.

Ich wünsche allen das Beste und hoffe, ihr seid alle gesund.