Gesundheit

Coronavirus erhöht Risiko für Fehl- oder Totgeburt

Das Virus vermehrt sich in der Plazenta und erhöht das Risiko für den Fötus. Impfen in der Schwangerschaft sei deshalb wichtig - und ungefährlich.

Sabine Primes
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Klare Empfehlung: Auch Schwangere sollten sich gegen Corona impfen lassen. Für ihr Leben und das ihres ungeborenen Kindes.
Klare Empfehlung: Auch Schwangere sollten sich gegen Corona impfen lassen. Für ihr Leben und das ihres ungeborenen Kindes.
Getty Images/iStockphoto

Bei Schwangeren bestehe gegenüber der gleichaltrigen Allgemeinbevölkerung eine um 70 Prozent erhöhte Gefahr für eine Ansteckung mit SARS-CoV-2. Das Risiko, danach einen schweren Verlauf mit Pflege auf der Intensivstation durchzumachen, liege im Bereich von fünf bis zehn Prozent, hieß es in einer Mitteilung des Forscherteams. Die Resultate der Studie des Teams um PD Dr. Marco Alves (IVI Bern) und Prof. Dr. David Baud (Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Chuv) wurden im Wissenschaftsmagazin "Cell Reports Medicine" veröffentlicht.

Virus geht auf Fötus über

"In der Plazenta können schnell Tausende infektiöse virale Partikel produziert werden. Außerdem haben wir einen äußerst variablen und für jede Schwangerschaft individuellen Ausdruck des SARS-CoV-2-Rezeptors in der Plazenta beobachtet, was erklären könnte, warum das Virus manchmal auf den Fötus übergeht", erläuterte Marco Alves vom Institut für Virologie und Immunologie IVI in Bern.

Für das ungeborene Leben

"Die Tatsache, dass das Virus die Plazenta infizieren und sich dort stark vermehren kann, zeigt die Notwendigkeit der Impfung", so Alves. Für den Fötus sei die Impfung gefahrlos, weil die mRNA die Plazentaschranke nicht durchdringt, wohl aber die von der Mutter gebildeten Antikörper. Das Kind kommt also nicht mit dem Impfstoff in Kontakt, sondern "erbt" die natürlichen Antikörper der Mutter.