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CoV-Studie: Auch Junge müssen mit Organschäden rechnen

Covid-19-Patienten, die ins Spital müssen, erleiden häufig zusätzliche Schäden an Organen. Junge Menschen sind ebenfalls stark gefährdet.

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Covid-19-Patienten, die ins Spital müssen, erleiden häufig zusätzliche Schäden an Organen. (Archivbild)
Covid-19-Patienten, die ins Spital müssen, erleiden häufig zusätzliche Schäden an Organen. (Archivbild)
Gavriil Grigorov / Tass / picturedesk.com

Nachdem sich die Corona-Situation in Österreich eigentlich wieder beruhigt hatte, schnellen die Zahlen nun wieder stark in die Höhe. Zuletzt vermeldeten die Behörden 411 neue Corona-Fälle. Besonders besorgniserregend ist dabei, dass es sich bei den Neuinfektionen fast ausschließlich um Delta-Fälle handelt – eine viel aggressivere Form der Coronavirus. 

Vor allem unter der jüngeren Bevölkerung breitet sich das Virus rasant aus. Der Grund hierfür ist die geringe Durchimpfungsrate. (Mehr dazu hier >>) Sorgen bereiten nun die Resultate einer neuen Studie aus Großbritannien. Jene besagt nämlich, dass doch auch jüngere Corona-Erkrankte mit oft unter schweren Komplikationen und Organschäden leiden.

 Bei den 19- bis 29-Jährigen war sogar jeder Vierte betroffen.

Größte Beobachtungsstudie

Jeder zweite Covid-19-Patient, der einen schweren Verlauf der Krankheit erleidet und deswegen ins Spital muss, entwickelt dort Komplikationen – so das Fazit der bisher größten Beobachtungsstudie zu diesem Thema. Jene wurde in Großbritannien nach Analyse von 73.197 Erkrankten in 302 Kliniken im ganzen Land erstellt.

Als Komplikationen wurden auf Organ-bezogene medizinische Probleme definiert. Die Daten wurden während der ersten Welle von Jänner bis August 2020 erhoben. Die Studie wurde nun in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht.

➤ Dabei fanden die Forschenden heraus, dass auch junge Patienten oft von mindestens einem zusätzlichen Leiden betroffen sind. In der Gruppe der 19- bis 29-Jährigen lag der Anteil bei 27 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen bei bereits 37 Prozent und in der Altersgruppe von 40 bis 50 Jahren bei insgesamt 44 Prozent. Am häufigsten erlitten allerdings die 50- bis 59-Jährigen mit 51 Prozent sowie die 60 bis 69 Jahre alten Patienten mit 54 Prozent Komplikationen, berichtet BBC.

Häufigste Probleme

Mit 24 Prozent der Fälle traten Schädigungen an den Nieren am häufigsten auf, danach folgten das Atmungssystem (18 Prozent) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit zwölf Prozent. 

 Männer über 60 waren mit 55 Prozent etwas häufiger betroffen als Frauen mit 48 Prozent.

"Die Botschaft der Studie ist, dass Covid-19 nicht bloß eine Krankheit der Älteren und Gebrechlichen ist", sagt Studienleiter Calum Semple. "Sie zeigt klar auf, dass die Krankheit keine Grippe ist. Wir sahen junge Erwachsene, die mit ernsthaften Problemen ins Spital kamen. Einige von ihnen werden auch nach ihrem Spitalsaufenthalt Überwachung und weitere Behandlungen benötigen."

Mediziner sind noch nicht sicher, auf welche Art eine schwere Corona-Erkrankung Organschäden verursachen kann, glauben aber, dass in einigen Fällen die Immunreaktion des Körpers eine Entzündung verursachen und gesundes Gewebe schädigen kann.

Long Covid 

Ebenso wurde im Rahmen der Studie ersichtlich, dass mit der Entlassung aus dem Spital das Leiden für viele nicht beendet war. Mehr als jeder Vierte konnte sein Alltagsleben nicht mehr so selbständig führen wie bisher. Bei 19- bis 29-jährigen Patienten mussten 13 Prozent nach ihrem Klinikaufenthalt Hilfe von Verwandten oder Bekannten in Anspruch nehmen, in der Altersgruppe von 30 bis 39 war es jeder Sechste.

Die Studie war primär darauf angelegt, kurzfristige Komplikationen während des Spitalsaufenthaltes zu untersuchen, zeigt aber auch auf, dass manche Schäden permanent sind und zum sogenannten Long Covid führen können. "Wir wissen von anderen Infektionskrankheiten, dass diese Art von Problemen etwa bei den Nieren oder dem Herzen zu langfristigen Problemen führen können", sagt Annemarie Docherty von der Universität Edinburgh

 "Es ist naheliegend, dass dies auch bei Covid-19 der Fall sein könnte."

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