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Crash-Drama von Red Bull kostet Vettel WM-Führung

Heute Redaktion
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Dramatisches Formel-1-Rennen! Die Red-Bull-Boliden sorgten in Baku für ein Crash-Debakel – und verpatzten Sebastian Vettel damit einen Sieg-Meilenstein.

Er sah wie der sichere Sieger aus, musste sich am Ende mit Platz vier begnügen – und verlor die WM-Führung! Sebastian Vettel kontrollierte das Formel-1-Rennen in Baku. Zum 50. Karriere-Sieg reichte es dennoch nicht. Ausschlaggebend dafür war ein Crash-Drama der beiden Red-Bull-Piloten – ausgerechnet am 75. Geburtstag von Motorsportchef Helmut Marko.

Red-Bull-Crash



Was war passiert? Max Verstappen und Daniel Ricciardo lieferten sich über die gesamte Renndistanz ein knallhartes Duell. Erst erkämpfte der Australier mit Mühe Platz vier von Verstappen, dann schlug der Holländer in der Box zurück. Ricciardo riss offenbar die Geduld. Als Verstappen früh bremste, krachte er ihm brutal ins Heck – Doppel-Aus statt wichtiger Punkte im WM-Fight. "Beide haben sich nicht richtig verhalten", ärgert sich Marko. "Sie haben nicht mit Verstand und Respekt gehandelt. Ein absolut unnötiger Unfall. Es war nicht notwendig. In den letzten Runden wäre noch einiges gegangen."

Bottas profitiert kurz



An der Spitze hatte dafür Valtteri Bottas gut lachen – vorerst. Der Finne nützte die Safety-Car-Phase, um sich nochmals frische Reifen für den Kampf gegen Ferrari-Star Vettel zu holen. Beim Re-Start setzte Vettel nochmals alles auf eine Karte, wurde aus der Kurve getragen und fiel auf Platz vier zurück. Bottas platzte kurz darauf der Reifen – Aus statt vierter Karriere-Sieg. Und an der Spitze stand unvermutet Lewis Hamilton, der das ganze Rennen über nicht ganz vorne zu sehen war. Hinter ihm wurde Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen Zweiter vor Sergio Perez im Force India. Das unglaubliche Glück des Hamilton: 25 WM-Punkte, während Vettel nur zwölf Zähler abstaubte. Das bedeutet die erstmalige WM-Führung für den Titelverteidiger in dieser Saison.

Hamilton happy



"Ich bin vom Glück geküsst worden", freute sich Hamilton. "Was für ein verrücktes Rennen." Seinem Teamkollegen hätte er den Sieg vergönnt. "Er hat so hart gearbeitet, ist clever gefahren. Er hätte es sich verdient, heute ganz oben zu stehen." Vettel war gefrustet: "Ich habe alles getan, was ich konnte. Es hing an einen oder zwei Sekunden, aber es war auch sehr viel Gutes im Rennen. Manchmal läuft es so, manchmal auch so."

Zwei Mal Safety Car



Übrigens war das Safety Car bereits zu Beginn des Rennens im Einsatz. Pole-Setter Sebastian Vettel gelang ein Start nach Wunsch, hinter ihm reihten sich die Mercedes-Boliden von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas ein. Doch dahinter krachte es. Vettel-Teamkollege Kimi Räikkönen crashte mit Force-India-Pilot Esteban Ocon. Fernando Alonso im Honda wurde von Sergej Sirotkin im Williams gerammt. Das Resultat: Trümmer auf der Strecke. Das Safety Car rückte aus und übernahm für fünf Runden die Kontrolle. Alonso schleppte seinen Honda mit zwei kaputten Reifen an die Box. "Ein dummer Kerl hat mir die Tür zugeschmissen", ärgerte er sich.

(heute.at)